Bei aller Enttäuschung wies Trainer Damir Canadi aber auch auf die positiven Aspekte des Belgien-Gastspiels hin. Der Neo-Coach hatte gegen Genk im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Salzburg sieben Änderungen vorgenommen und das System umgekrempelt. Bei der neuen Variante mit drei Innenverteidigern gab es zunächst Anpassungsprobleme. “Wir haben 25 Minuten gebraucht, um das System zu verinnerlichen. Die Abläufe waren noch nicht automatisiert”, sagte der Wiener über die Anfangsphase, in der auch der entscheidende Treffer durch Nikolaos Karelis fiel.
Erst mit Fortdauer der Partie fand seine Mannschaft besser ins Spiel. “Dann haben die Mechanismen besser gegriffen und wir haben die Räume gut geschlossen”, erklärte Canadi und bezeichnete den Auftritt in der zweiten Hälfte als “hervorragend. Wir können mit der Leistung zufrieden sein, dürfen aber mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein. Es war mehr drin.”
Das erhoffte Aufstiegs-Finale gegen Bilbao findet nun nicht statt – was auch daran lag, dass nach dem Seitenwechsel ein Treffer von Louis Schaub wohl wegen Foulspiels aberkannt wurde. Der Regisseur sagte über die umstrittene Szene: “Das Tor kann, muss man aber nicht geben.” Canadi hatte dazu einen klaren Standpunkt: “Aus meiner Sicht war es ein reguläres Tor”, betonte der 46-Jährige.
Rapid-Trainer Canadi: “Müssen jetzt hart arbeiten”
Diese Aktion war für Canadi ein weiterer Beweis dafür, dass es Fortuna im Moment nicht gerade gut mit Rapid meint. Auch beim Gegentor sei Pech im Spiel gewesen. “Wir müssen jetzt hart arbeiten, damit das Quäntchen Glück wieder auf unsere Seite springt.”
Die Voraussetzungen dafür sind laut Canadi gegeben, denn die Einstellung seiner Truppe stimme. “Wir haben noch Möglichkeiten im spielerischen Bereich, aber die Mannschaft ist sehr leidenschaftlich aufgetreten und hat Chancen kreiert.”
Ähnlich äußerte sich Kapitän Mario Sonnleitner. “Es war eine gute Partie von uns, wir können mit der Leistung zufrieden sein. Mit dem neuen System haben wir uns schnell zurechtgefunden.” Auch der Innenverteidiger beklagte das mangelnde Spielglück. “Das Tor von Louis war regulär, und beim 0:1 von Genk war ein Abseits dabei. Wenn uns ein Tor gelingt, kippt die Partie.”
So aber verpasste man im sechsten Anlauf zum fünften Mal den Aufstieg aus der Europa-League-Gruppenphase und kassierte die dritte Pflichtspiel-Niederlage in Folge, die zweite davon unter Neo-Coach Canadi. Die Gelegenheit zur Wiedergutmachung bietet sich bereits am Sonntag, wenn Bundesliga-Spitzenreiter Sturm Graz im Allianz Stadion zu Gast ist.
“Wir müssen uns auf diese Partie fokussieren und das Genk-Match abhaken”, forderte der frühere Altach-Betreuer und sprach von einem “Sechs-Punkte-Spiel” gegen die Steirer.
(APA)
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