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"Die Situation ist unbefriedigend"

Umgekippte Fahrräder, bunte Graffitis an den Wänden und Filzstift-Gekritzel auf dem Getränkeautomat. Der Bahnhof in Lauterach lädt nicht gerade zum Verweilen ein.

Im „VN“-Bürgerforum stellt ÖBB-Mitarbeiter Robert Schörgenhofer die Verhältnisse der Haltestelle zur Diskussion. „Die Station wird am späteren Nachmittag und am Wochenende von Jugendlichen geradezu belagert. Etliche Mopeds stehen herum, man sitzt auf dem Boden, es wird geraucht und getrunken. Wo der Abfall landet, kann sich jeder denken.“ Als fleißige Bahnbenutzerin hofft auch Christiane Janetscheck, dass hier eine „passende Lösung“ gefunden wird.

Bürgermeister Elmar Rhomberg weiß Bescheid. „Die Situation am Bahnhof ist im Moment sehr unbefriedigend“. Das Bahnhofsgelände ist nicht im Besitz der Gemeinde Lauterach, sondern es gehört der ÖBB. Aus diesem Grund wird sich Rhomberg kommende Woche mit Karl Schmid von der ÖBB-Infrastruktur Bau-AG zusammensetzen, um die bestehenden Probleme anzusprechen. Auch eine behindertengerechte Neugestaltung des Bahnhofes soll dabei zur Sprache kommen. „Ich habe es selbst erlebt – mit einem Kinderwagen problemlos in den Zug einzusteigen, ist in Lauterach fast unmöglich“, so Rhomberg.

Ein weiteres Ärgernis stellt die Fahrradunterbringung am Bahnhof dar. Halterungen sind zwar im Bereich der Unterführung vorhanden, sicher vor Diebstahl und Vandalismus scheinen die Räder jedoch nicht. Beim Lokalaugenschein liegt ein Rad quer über dem Gehsteig, einem anderen wurde der Vorderreifen abmontiert. Rhomberg will Abhilfe schaffen: „Wir möchten zehn abschließbare Fahrradboxen bestellen, in denen die Räder der Fahrgäste sicher aufbewahrt werden können.“

Räder kann man wegsperren, Jugendliche nicht. Dass junge Menschen ihre Freizeit am Lauteracher Bahnhof verbringen, kann mehrere Ursachen haben. Eine davon mag die Tatsache sein, dass der ehemalige Jugendtreff seit fast einem Jahr geschlossen ist. Jugendkoordinatorin Manuela Preuß hofft, mit der offenen Jugendarbeit in Lauterach im Sommer neu durchstarten zu können. „Wir planen in zwei Monaten den Jugendtreff im Hofsteigsaal neu zu eröffnen“. Preuß arbeitet momentan mit rund 50 Jugendlichen an einem Konzept. Es mache keinen Sinn, den Jugendlichen einfach etwas vorzusetzen. Eines ist für Manuela Preuß jedoch Bedingung: „Der neue Jugendtreff wird alkohol-, drogen- und gewaltfrei“.

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