Rankweil (mwe) „Nun wird die Türe aufgemacht, da strahlt er hell in voller Pracht.” Dieser doch schon etwas ältere schwäbische Kalenderspruch gilt besonders auch für einige Damen im oberländer Raum. Unter ihnen auch die Rankweilerin Hildegard Matt, die schon vor vielen Jahren die Sammelleidenschaft für alten Christbaumschuck gepackt hat. „Weihnachten ist nun mal die schönste Zeit im Jahr. Und irgendwann habe ich auch die Sammelleidenschaft entdeckt. Die Schönheit des „alten Christbaumschmuckes” hat mich vor vielen Jahren fasziniert und nicht mehr losgelassen”, so Hildegard Matt, die zusammen mit ihrem Mann Siegfried selbst zu sammeln begann.
Rund 700 Stück aus alten Zeiten
Die Liebe zur Vielfalt des weihnachtlichen Baumschmuckes hatte die Rankweilerin gepackt und bis heute nicht mehr losgelassen. Wenn sie ihre beeindruckende Sammlung zeigt und erklärt, beginnen ihre Augen zu funkeln. „Als Sammler bist du das ganze Jahr über auf der Suche, nicht erst die Tage vor Weihnachten”, weiß Matt, die schon seit fast acht Jahren ehrenamtlich im Brockenhaus in Sulz mitarbeitet und dort auch schon einige schöne Stücke entdeckt und erworben hat. Heute ist die ganze Angelegenheit schon wesentlich schwieriger geworden. „Wirklich alten Christbaumschmuck aufzutreiben ist nicht so einfach. Früher hast du den Christbaumschmuck eigentlich überall bekommen. Heute gibt es ihn teilweise noch auf Flohmärkten, aber auch bei speziellen Händlern und Privatpersonen, hauptsächlich im wiener und im deutschen Raum”, so Hildegard Matt weiter. Im Internet will die Rankweilerin jedenfalls nichts bestellen. Einen Computer besitzt sie nicht und dort ist nach ihrer Aussage die Gefahr groß, dass es sich um nicht wirklich alte, sondern gefälschte oder sogar defekte Stücke handelt.
Christbaumschmuck trägt keine Jahreszahl und deshalb ist es auch manchmal nicht leicht, das Alter der Stücke zu bestimmen.
Große Schau der Phantasie
Sorgsam werden die glänzenden Stücke aufbewahrt und gepflegt. Bunte Vögel, Wattezwerge, goldene Nüsse, Silberkugeln, die diebische Elster oder ein Zeppelin, alte Kerzenhalter, der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, mit der die letzten über 100 Jahre der Christbaum geschmückt wurde.
Die Manufakturen erzeugten und erzeugen heute noch alles, was sich gut verkaufen lässt. Sogenannte „Fehlschläge” in den diversen Kollektionen sind zu begehrten, weil seltenen Sammelstücken geworden. Aber alles will der Mensch eben auch nicht auf dem Christbaum haben, so werden verschiedene neue Ideen auf dem Markt wohl als „zu wenig romantisch” abgelehnt.
Viel Christbaumschmuck für den Weihnachtsbaum
623 Kugeln oder anderer phantasievoller Christbaumschmuck glänzten im vergangenen Jahr auf dem Weihnachtsbaum der Matts in Rankweil. „Zwei Tage lang hat Hildegard mit viel Liebe unseren Baum, der bis zum Fest Maria Lichtmess- 40 Tage nach Weihnachten – stehen bleibt, geschmückt”, weiß Gatte Siegfried.
Auch heuer werden wieder viele Kostbarkeiten den reich geschmückten Weihnachtsbaum von Hildegard und Siegfried Matt zieren. Die große Freude darüber steht den beiden bereits während der Vorbereitung ins Gesicht geschrieben, eben die Freude auf die schönste Zeit des Jahres.
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