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Die lokale Vielfalt bleibt erhalten

Am Stand auf dem Wochenmarkt in Dornbirn: Andrea Schwarz, Werner Alge
Am Stand auf dem Wochenmarkt in Dornbirn: Andrea Schwarz, Werner Alge ©Edith Rhomberg
 Werner Alge baut Obst und Gemüse an und ist auch Spezialist für alte Sorten.
Werner Alge

 

Dornbirn. Glockenäpfel, Cox Orange, Rubinette oder Grafensteiner sind alte Apfelsorten, die aus dem Angebot der Supermärkte weitgehend verschwunden sind. Der Anbau von Obst und Gemüse hat aber viel mit Tradition zu tun und vor allem damit, dass die regionale, oft lokal verankerte Vielfalt erhalten bleibt. Das hat Werner Alge längst erkannt. Man könnte sogar sagen, die Äpfel sind ihm in die Wiege gelegt worden. Der 1970 geborene Lustenauer sorgt dafür, dass alte Obst- und Gemüsesorten nicht verloren gehen. Aus eigener Überzeugung und auf Wunsch der Kunden baut er traditionelle Apfel- und Birnensorten an und verkauft sie seit 30 Jahren auf dem Wochenmarkt auf dem Marktplatz. Selbst an die Zeit vor der Errichtung der Fußgängerzone erinnert sich Alge, als die Marktstände noch vor und neben dem Kulturhaus aufgestellt wurden. Schon seine inzwischen verstorbene Mutter Thekla war bekannt für die schmackhaften Äpfel aus Eigenanbau. Große Mengen gab es damals freilich nicht und auch heute wäre die Ernte der Familie Alge nicht groß genug, um im Handel als Lieferant gelistet zu werden. Den Vorteil der Direktvermarktung im eigenen Lädili und auf dem Wochenmarkt beschreibt Alge so: „Wir können Sorten anbieten, die es im Laden nicht gibt, bekommen einen fairen Preis für unser Obst und Gemüse und lernen aus dem persönlichen Kontakt mit unseren Kunden“, sagt der vierfache Vater. Dass der bewusste Umgang mit Lebensmitteln und die Nachfrage nach authentischen Produkten ein zentrales gesellschaftliches Thema geworden ist, kommt Werner Alge außerdem entgegen.

Die Familie hilft mit

Gegen Mittag türmen sich die leeren Kisten hinter dem Marktstand am Brunnen von Werner Alge. Aber auch Langschläfern bleibt noch eine Auswahl an Obst und Gemüse. Es ist ihm wichtig, genügend Ware für seine Kunden dabei zu haben. „Ar heat a guots Pfôôcht“, sagt Andrea Schwarz im Lustenauer Dialekt und meint damit, dass er die Mengen gut abzuschätzen weiß. An diesem Samstag, noch früh in der Saison, schmeißt Werner Alge den Laden allein. Als es am Stand doch etwas hektisch zu werden droht, greift Andrea kurz entschlossen ein, um ein paar Kunden zu bedienen. Sie kam gerade mit ihrem Mann Kurt Schwarz während ihren Einkäufen auf dem Markt vorbei. Meistens ist es ihre Schwester, die Schwägerin von Werner, die am Obst- und Gemüsestand arbeitet und hier wird schnell klar, wer zur Familie zählt, hilft mit.

Mit 500 Kirschbäumen in der Kapellenstraße macht Werner Alge seine Heimatgemeinde Lustenau schon beinahe zum Kirschendorf. Er freut sich bereits jetzt auf die Ernte von etwa vier Tonnen der roten Steinfrüchte. Dass hinter all dem sehr viel Mühe steckt, ist gewiss. Darüber klagt und sagt er allerdings nichts. Soviel ist aber von Werner Alge zu erfahren: „Die Arbeit lohnt sich“.

Werner Alge, Obst und Gemüsebau, Kapellenstraße 48, Lustenau

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