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"Die Liebe ist ein seltsames Spiel"

Von amüsant bis tragisch - ein literarischer Streifzug durch die Welt der Liebe mit Dr. Klaus Feldkircher.
Von amüsant bis tragisch - ein literarischer Streifzug durch die Welt der Liebe mit Dr. Klaus Feldkircher. ©Margarethe Ruff
Bücherei und Kulturkreis Hohenems luden zum Vortrag von Dr. Klaus Feldkircher.
Vortrag "Die Liebe ist ein seltsames Spiel"

Von amüsant bis tragisch – der Referent spannt einen weiten literarischen Bogen und führt auf einen Streifzug durch die Welt der Liebe und Gefühle. Für ihn ist „die Liebe das elementarste Gefühl, aus dem alles andere resultiert“. Catull, Schriftsteller in der Zeit der römischen Klassik hat die Höhen und Tiefen der Liebe selbst miterlebt und dokumentiert,
was in jedem gebrochenen Herzen vorgeht. Die Geschichte von Pyramon und Tisbe des römischen Dichters Ovid (Metamorphosen) ist der Ursprung der Romeo- und-Julia-Geschichte,
es gibt einige Parallelen zu Shakespeare.

In „Philemon und Baucis“ schildert Ovid die feine, reine Liebe im Alter, wie sich zwei Menschen ergänzen können und diese Liebe bis zum Schluss auch leben. Im 19. Jahrhundert will der Schweizer Schriftsteller Gottfried Keller in seiner Novelle „Romeo und Julia auf dem Dorfe“ soziale Ungerechtigkeiten darstellen. Der kirgisische Autor Tschingis Aitmatow, Berater Gorbatschows, sieht in seiner Novelle „Der Liebe auf der Spur“ die Liebe als Transportmittel um seine Heimat zu beschreiben. Den Abschluss bildete das berührende Liebesgedicht des Schweizer Schriftstellers Markus Werner: „Die kalte Schulter“. Es behandelt die Aufarbeitung des Todes eines geliebten Menschen. Organisiert wurde dieser mitreißende Vortrag von Büchereileiterin Cordula Mathis und ihrem Team sowie von Doris Banzer vom Kulturkreis Hohenems.

Ein wissenswertes Detail zum Herzen als Liebessymbol. Warum malen wir das Herz nicht rund wie es im Körper ist? Angefangen hat es mit Darstellungen von Feigenblättern, später auch Efeublättern auf Vasen schon vor 3000 Jahren. In griechischen, römischen und frühchristlichen Kulturen symbolisierte das Efeublatt die ewige Liebe. Warum gerade das Efeublatt? Efeu kann uralt werden und ist immergrün, das ist ein passendes Bild für ewige Liebe. In der Minneliteratur des Mittelalters tauchen dann rot gemalte Efeublätter in Liebesszenen auf. Kirchenmaler verwendeten das Herz-Symbol und verbreiteten es in der gesamten christlichen Welt.

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