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Die Kunst und die Zeitung

Alles dreht sich um die Zeitung. Zumindest in der Kunstsammlung von Annette und Peter Nobel. Der Schweizer Medien- und Wirtschaftsanwalt hat rund 800 Arbeiten von der klassischen Moderne bis zur Gegenwartskunst zusammengetragen.

Diese insgesamt 340 Arbeiten sind im Salzburger Museum der Moderne (MdM) auf dem Mönchsberg unter dem Titel “Press Art” erstmals in Österreich zu sehen. Die Ausstellung läuft vom 3. Juli bis zum 24. Oktober 2010.

Namhafte sowie unbekannte Künstler sind in “Pres-Art” vertreten

Von Joan Miro, Fernand Leger, Kurt Schwitters, Andy Warhol, Georges Braque, Kasimir Malewitsch, Christo und Joseph Beuys bis zu Daniel Richter, Sylvie Fleury oder Daniele Buetti – von dem eine sexy-krasse-modische Foto-Collage gleich beim Eingang mit Sinnlichkeit überrumpelt – scheint in “Press Art” vieles vertreten, was teuer und namhaft ist. Anderes stammt aber auch von hierzulande gänzlich unbekannten Künstlern. Insgesamt entsteht so eine Ausstellung, die stilistisch ein wenig beliebig und kunsthistorisch konzeptlos wirkt. Und doch trägt der rote Faden der Sammlung Nobel spielend, originell und vergnüglich durch das vergangenen Jahrhundert. Annette und Peter Nobel, die in der Schweiz eine der größten Kanzleien für Medienrecht betreiben, haben alles gesammelt, was die Künstler mit Medien, Zeitungen, Zeitschriften und massenhaft gedrucktem Papier in Zusammenhang gebracht haben.

Der Kunst sind keine Grenzen gesetzt

So spaziert der Zuschauer vorbei an einem auf Zeitungspapier gemalten Miro, dann an einem von Christo verpackten Magazin “Der Spiegel” bis zu einer Zeitungsseite, auf die Giacometti gekritzelt hat. Dann kommt eine Zeitungscollage von Beuys oder ein von Mimmo Rotella überarbeitetes Original-Plakat für den Film “Casablanca”. Fotos über die Zeitung als Heiz- und Isoliermaterial, Magazine von Popart-Künstlern, Montagen von Dadaisten oder klassische Ölbilder, in denen die Zeitung motivisch die Hauptrolle spielt, ergänzen diese Sommer-Schau im MdM. Nichts für Puristen und stilistische Saubermänner, aber alle anderen, die an einem bunten, thematisch geordneten Kunst-Potpourri ihre Freude haben.

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