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Die Kreidezeit neigt sich dem Ende zu

Das vom Lehrer zu Hause vorbereitete Tafelbild können Schüler während der Schulstunde ergänzen. Mit einem Klick können Videos abgespielt, das Tafelbild gelöscht oder ersetzt werden.
Das vom Lehrer zu Hause vorbereitete Tafelbild können Schüler während der Schulstunde ergänzen. Mit einem Klick können Videos abgespielt, das Tafelbild gelöscht oder ersetzt werden. ©VOL:at: Klaus Hartinger
Alberschwende – Die Zukunft hält in Vorarlbergs Klassenzimmern Einzug. Die Kreidetafeln verschwinden allmählich und werden durch Interaktivtafeln ersetzt. Ein Job wird damit in Bälde von der Bildfläche verschwunden sein – der des Tafelordners. Denn die neue Schultafel muss nicht mehr geputzt werden. Das Tafelbild wird mittels Beamer auf die Tafel projiziert. Die VN warfen einen genaueren Blick auf die „neue“ Form des Unterrichts.

Eine der ersten Schulen, voll ausgestattet mit diesen neuartigen Unterrichtssystemen, war die Mittelschule Alberschwende. Seit dem Umbau 2010 sind sämtliche Klassenzimmer mit einer interaktiven Tafel ausgestattet. „Wir mussten uns entscheiden, ob wir ab sofort den Weg mit den Interaktivtafeln gehen wollen. Der Beschluss unter den Lehrern ist einstimmig ausgefallen“, sagt Direktor Thomas Koch. Manche würden lieber mit der Interaktivtafel arbeiten, andere weniger. „Aber durch interne Schulungen wird das immer besser.“ Was ist es nun, was die Interaktivtafel gegenüber der altehrwürdigen Kreidetafel die Nase vorn haben lässt? Da gibt es einen entscheidenden Vorteil: „Dadurch, dass der Lehrer das Tafelbild bereits zu Hause am Computer gestalten kann, bleibt unter der Stunde mehr Zeit für ihn, um bei den Schülern zu sein. Das ist das Fantastische“, erklärt Reinhard Flatz, Experte in der VMS Alberschwende.

Art des Unterrichts verändert

Die Glocke ertönt. Der Unterricht beginnt – Mathematik. Keine halbe Minute mehr, um die Fragestellung an der Tafel zu formulieren. Lehrer Flatz: ein Klick. Als nächstes steht Physik mit einem kniffligen Thema auf dem Stundenplan. Flatz öffnet eine neue Datei. Auf die Tafel blickend, schauen ihn die Schüler mit einem großen Fragezeichen an. Kein Problem. Mit einem kurzen Film löst Flatz die Fragezeichen auf – erneut genügt ein Klick. Jetzt ist den Schülern alles klar. Das ist die Zukunft und mancherorts die Gegenwart. Für eine Interaktivtafel müssen zwischen 4200 und 6000 Euro veranschlagt werden. Eine herkömmliche Tafel belastet das Budget mit etwa 1700 Euro – auf den ersten Blick eine einfache Rechnung. Jedoch fallen bei der Anschaffung einer Interaktivtafel die Kosten für einen Beamer, die dafür notwendige Leinwand und einen Overhead weg – alles schon integriert. Darüber hinaus muss im Klassenzimmer nicht mehr verpflichtend ein Waschbecken stehen. Die Interaktivtafel bietet den Lehrern also viele neue Möglichkeiten in der Unterrichtsgestaltung. Eine erzieherische Maßnahme geht den Lehrern jedoch flöten. Waren es bis dato doch meist die ungehorsamen Schüler, die das Amt des Tafelordners inne hatten.

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