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Die "inatura" zeigt Giftspinnen

In Vorarlberg wurde die Dornfingerspinne zwar noch nicht gesehen, dennoch gehen Experten davon aus, dass sie mittlerweile auch im Ländle heimisch ist. Information [94KB]

Zur Aufklärung der Bürger über diese giftige Spinnenart und zum Abbau der Ängste vor Spinnenbissen sind lebende Dornfingerspinnen ab sofort in den Ausstellungsräumen des Dornbirner Naturkundemuseums „inatura“ zu sehen, informierte am Freitag „inatura“-Biologe Klaus Zimmermann.

In den vergangenen Wochen wurden in Oberösterreich, Tirol und auch im Schweizer Kanton St. Gallen mehrere Personen von Spinnen gebissen. Die Tiere wurden nicht gesehen, die Bisse wurden aber der Ammen-Dornfingerspinne (Cheiracanthium punctorium) zugerechnet. Sie ist die größte europäische Dornfingerspinne und stammt ursprünglich aus dem mediterranen Raum.

Das Gift der Ammen-Dornfingerspinne bewirkt beim Menschen laut Zimmermann ein Anschwellen der Bissstellen bis hin zu einem lokalen Absterben von Gewebe (Nekrose). Das entzündete Gewebe verfärbt sich blau-rot. Die enthaltenen Nervengifte verursachen teils heftige Schmerzen, empfindliche Personen reagieren auch mit Übelkeit, Erbrechen und Kreislaufbeschwerden auf das Gift von Dornfingern. Nach einem Biss soll jedenfalls umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Normalerweise klingen die Symptome nach wenigen Tagen zwar von selbst wieder ab. Beim Auftreten einer Nekrose ist allerdings rasche Therapie angesagt, um weitere Gewebeschäden zu vermeiden. Im Extremfall kann ein unbehandelter Spinnenbiss zu einer lebensbedrohlichen Blutvergiftung führen.

Bevorzugter Lebensraum der Spinnen sind Magerwiesen mit hohem Gras. Nach Angaben von Experten wären beispielsweise die Streuerieder rund um den Bodensee auf Grund ihrer klimatischen Eigenschaften ein geeigneter Lebensraum für den Dornfinger. „Selbst wenn die Ammen-Dornfingerspinne auch bei uns vorkommt, so ist eine Begegnung mit diesem Tier äußerst unwahrscheinlich“, beruhigte aber Zimmermann. Vor möglichen Bissen beim Durchwandern einer Wiese bieten etwa lange Hosen und geschlossenes Schuhwerk Schutz. Greift man mit den Händen in die Vegetation, sollte man zuvor Ausschau nach einem in der Höhe befestigten Gespinst halten, und auch Lederhandschuhe können schützen.

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