Dornbirn Betritt man das Testzentrum in der Dornbirner Messehalle fallen als erstes die vielen Tester des Roten Kreuzes auf. Mit FFP2-Maske, Haube und gelben Plastikschutzmänteln ausgestattet, verrichten sie eine Arbeit, die seit einem Jahr in aller Munde ist. Ein langes Wattestäbchen hilft ihnen dabei, dem Virus auf die Spur zu kommen. Der Nasenabstrich an sich kratze etwas, doch das tiefe Eindringen sei wichtig, um die Fehlerquote zu reduzieren, erklärt die Testerin Sarah Nägele (20). Sie ist eine von rund 1000 Mitarbeitenden des Roten Kreuzes in Vorarlberg. Seit November vergangenen Jahres nimmt sie einfühlsam die Nasenabstriche in der Teststraße ab und lockert durch ihre fröhliche Art, die doch etwas angespannte Situation etwas auf. „Ich arbeite gerne mit Menschen zusammen“, erklärt sie. Nach der Pandemie möchte sie gerne beim Rettungsdienst des Roten Kreuzes arbeiten, wie sie erklärt.
Reibungsloser Ablauf
Die Testungen funktionieren gut, man meldet sich online an, kommt vorbei, zeigt den QR-Code und schon darf man kostenlos getestet werden. Wenige Minuten später erhält man das Ergebnis aufs Handy zugeschickt. Geht schnell, kratzt nur ein bisschen. Einer, der für den reibungslosen Ablauf sorgt, ist Daniel Peter (41), Bereichsleiter Organisation der Landesteststellen des Roten Kreuzes. Er schöpft aus einem Pool von über 1000 freiwilligen Helfern, die er für die Testungen und für die Organisation einsetzt. Rund 150 davon sind durch die Corona-Pandemie angestellt worden, sie entlasten die ehrenamtlichen Helfer. „Durch den ehrenamtlichen Pool können wir aber jederzeit flexibel auf Veränderungen reagieren“, so Peter. „Bei den Teststraßen in Hörbranz haben wir zum Beispiel in kürzester Zeit 500 Posten besetzt.“ Auch bei den Impfungen müsse man ein gewisses Maß an Spontanität besitzen.
Stimmung unter Mitarbeitenden ist gut
Obwohl die Pandemie schon über ein Jahr andauert, sei die Stimmung unter den Mitarbeitenden gut, wie Peter erklärt. „Wir sind in dieser Zeit zusammengewachsen“, so Peter. Ihre Dienste verrichten die Tester, die allesamt aus dem medizinischen Bereich stammen, in Gruppen aus bis zu zehn Personen. „Wir achten darauf, dass immer dieselben Tester im gleichen Team sind. Das erleichtert das Arbeiten.“
Impfnachfrage hängt vom Impfstoff ab
In der Bevölkerung habe sich die Stimmung jedoch verändert. Das „Schulter-an-Schulter-Denken“, das vor einem Jahr vordergründig war, sei nicht mehr so häufig zu erkennen. „Ich wünsche mir für uns alle, dass wir durch die Impfung die Tests und eventuell auch die Masken aufgeben können“, sagt Peter. Doch die Nachfrage nach der Impfung hängt auch mit dem Impfstoff zusammen. Vorige Woche hatten sie für eine Stunde ein Loch im Impfplan, da einige ihren Impftermin mit AstraZeneca nicht wahrnehmen wollten. „Wir haben schnell reagiert und die Mitarbeitende der Feuerwehr informiert, die in der ‚Priorität 2‘ gelistet sind. Innerhalb einer halben Stunde haben sich sehr viele Feuerwehrleute gemeldet, die allesamt die Impfung in Anspruch nehmen wollten.“ Das sei ein schöner Moment gewesen, sagt Daniel Peter. Er hofft nun, dass viele Menschen, die Impfung – unabhängig vom Impfstoff – in Anspruch nehmen. bvs
Factbox
– – Rotes Kreuz betreibt neun von 139 Teststationen im Land
– – ein mobiler Testbus betreut 15 dieser Teststationen
– – alle Tester haben eine medizinische Ausbildung
– – rund 1000 Mitarbeitende vom Roten Kreuz helfen in der Pandemie
– – pro Tag sind in der Dornbirner Teststraße zwischen 10 und 20 Personen beim Antigentest positiv, erst danach geht’s zum PCR-Test
– – pro Stunde können in Dornbirn 400 Menschen geimpft werden, in ganz Vorarlberg 900
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