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Die goldene Meile Vorarlbergs

Dornbirn - Das Areal rund um den Messepark ist längst der härtest umkämpfte Marktplatz Vorarlbergs. "400 bis 500 Euro pro Quadratmeter ist der Normalpreis."

“Aber nur direkt am Messepark. Hundert Meter weiter können es nur mehr 250 Euro sein”, sagt Petra Kreuzer von S-Immobilien den „VN”. „Es wurden aber auch schon 900 Euro für landwirtschaftlich gewidmete Flächen in diesem Bereich bezahlt”, sagen Makler, die es wissen müssen, ihren Namen aber nicht in der Zeitung lesen wollen.

Schon der Straßenname „Untere Roßmähder” verrät, dass im Bereich des heutigen Messeparks seit Jahrhunderten Landwirtschaft betrieben wurde. Noch vor 50 Jahren konnten Bauern einen Quadratmeter Grund und Boden aber um drei bis fünf Schilling erwerben.

Besonders gefragt sind die Grundstücke westlich des Messeparks. Eine große Fläche, die als Parkplatz für die Messe genutzt wird, befindet sich im Besitz der Stadt Dornbirn. Auch Private haben sich vereinzelt Areale gesichert. Große Flächen befinden sich im Besitz eines Landwirts, der aber nicht ans Verkaufen denkt.

In dieser Pattsituation hütet sich ein jeder, schlafende Hunde zu wecken. Während in Maklerkreisen offen über die Bemühungen von Diskontern gesprochen wird, in das Areal vorzustoßen, heißt es beispielsweise bei der Hofer KG: „Kein Kommentar.”

Die Hauptrolle in dem Gebiet spielt aber die Dornbirner Spar-Familie Drexel, die mit ihren Unternehmen noch über zahlreiche attraktive Grundstücke verfügt. Zuletzt wurde beispielsweise 2003 ein langer Streifen gegenüber des Messegeländes für 1,48 Mill. Euro gekauft – also immerhin 250 Euro pro Quadratmeter bezahlt. Der Dornbirner Stadtrat beschloss Ende 2006 einen Bebauungsplan für eine rund neun Hektar große Fläche. Ziel ist es, bei künftigen Verbauungen teuren Grund und Boden möglichst gut auszunützen. Es dürfen nur noch mehrstöckige, großvolumige betriebliche Gebäude gebaut werden.

Der Dornbirner Stadtplanung liegen derzeit allerdings keinerlei neue Bauanträge vor.

Besonders attraktiv ist das „ÖAMTC”-Eck. „Dornbirn ist unser wichtigster Standort, die Hälfte des Geschäfts im Land geschieht hier”, sagt ÖAMTC-Direktor Michael Kubesch den „VN”. Er erhält „hin und wieder” Kaufangebote. „Aber wir werden hier nicht weggehen”, so Kubesch.

Alter Baumax als Reserve

Demnächst wird die Firma Baumax in das neue Gebäude neben den Möbelhändler Kika übersiedeln. Das alte, rund 8000 m2 große Areal hat die Meusburger Alpha Immobilien KEG bereits im Jahr 2005 erworben. „Es war vor allem die gute Lage, die uns bewogen hat zuzugreifen”, ist vom Wolfurter Unternehmer Georg Meusburger zu erfahren. Allerdings darf laut Vertrag das Grundstück bis 2011 nicht bebaut werden. Baumax will so offenbar verhindern, dass sich in der Nähe des neuen Standortes ein konkurrierender Baumarkt ansiedelt.

Meusburger kann damit leben, konkrete Pläne mit dem Grundstück hat er nicht.

Auch weil der Wolfurter Unternehmer sich sicher ist, dass der Wert des Grundstücks „eher steigen als sinken wird”.

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