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Die Finanz-Rute steht im Fenster

Sportlich lief es in der abgelaufenen Saison tipptopp, finanziell riss das Spieljahr aber ein Loch in die Kassa des EHC Lustenau. "Wir haben Probleme, den Nachwuchs zu finanzieren", sagt Manager Werner Alfare.

Alfare analysierte für die Jahreshauptversammlung die letzten fünf Jahre und rechnete nach: “Die verstärkten Aktivitäten im Nachwuchsbereich hat zu deutlichen Kostensteigerungen geführt. In der Saison 2004/05 wurde vom Spielbetrieb der Kampfmannschaft so viel erwirtschaftet, dass das Nachwuchs-Minus ausgeglichen werden konnte. “In der abgelaufenen Saison, in der wir wegen Verletzungen und Legionärstausch mehr Geld für das Nationalligateam benötigt haben, konnten wir die Nachwuchskosten nicht mehr abdecken.” Konkret: 142.000 Euro wurden ausgegeben, nur 89.000 eingenommen. Alfare: “Es war nicht möglich, das Loch zu schließen – und den Nachwuchsbetrieb aus der eigenen Tasche zu finanzieren, das geht nicht.”

Eine Lösung hat man beim EHC Oberscheider angedacht, in der Gemeindestube fand sich dafür aber wenig Gegenliebe: “Mit einer neuen Infrastruktur im VIP-Bereich könnten wir in Eigenregie mehr Geld lukrieren – weil es leichter ist, einem Unternehmer zwei VIP-Karten zu verkaufen, als ein Transparent.” 750.000 Euro würde ein Zubau auf der Südseite im Bereich der Stadionuhr kosten, aber im Rathaus konnte das Projekt niemand begeistern.

“Wir brauchen dringend mehr Unterstützung von der Gemeinde”, so der EHC-Obmann. “Der Nachwuchsbetrieb ist sehr kostenintensiv: Wir müssen qualifizierte Trainer anstellen, die Reisen kosten viel Geld. Ich weiß, dass auch andere Vereine Nachwuchsarbeit leisten. Aber im Gegensatz zu den Fußballern können wir mit unseren Buben nicht im Land herumfahren. Der Nachwuchs verschlingt mittlerweile 20 Prozent unseres Budgets.” Alfare verdeutlicht den Ernst der Lage: “Wenn bis Ende des Jahres keine zufriedenstellende Lösung gefunden wird, müssen wir den Laden dicht machen!”

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