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Die erste freie Internetpartei

Die erste freie Internetpartei "BZV (Bewegung Zukunft Vorarlberg)" ist gegründet. Parteisekretär Ulrich Gabriel im Interview. "Wie planen eine virtuelle Republik, weil die reale nicht auszuhalten ist". BZV-Partei-Prinzipien

WANN & WO: Was ist BZV?

Ulrich Gabriel: Eine neue Partei für Kunst & Wissenschaft, Kultur & Bildung. www.bzv.at ist eine Schwerpunktspartei für einen abgegrenzten Bereich, der gleichzeitig das Ganze berührt – und zwar klug. Die erste freie Internetpartei.

WANN & WO: Warum gegründet?

Ulrich Gabriel: Es ist höchste Zeit, sich aus dem niveaulosen „De-Politisierungsprozess“ in Österreich herauszuziehen. Ich will das Feld nicht den „Banal-itikern“ überlassen und immer fassungsloser dem orangen Schwarzblaugetümmel zusehen und zuhören müssen, wobei ich auch in den sich anbietenden Grün- und Rot-Apparaten nicht die Alternative sehe, als die sie sich selbst darstellen. Darum gibt es jetzt eine eigene Kulturpartei, die die Gunst der Stunde nützt und sich BZV nennt, was vielleicht manche Orangenhäutige nicht freut.

WANN & WO: Woraus besteht die Partei?

Ulrich Gabriel: Wir bestehen derzeit aus nicht mehr als einer Homepage und planen die virtuelle Republik, weil die reale nicht mehr auszuhalten ist. Was uns da unten mit vielen Menschen verbindet, ist das große Unbehagen über die Porschegesellschaft da oben. Die verkrusteten Machtblöcke und die Klone, die sie als Volksvertreter herausschieben, markieren einen immer krasser spürbaren geistigen und moralischen Zerfall des Öffentlichen. Dass die Leute nicht mehr wählen gehen, ist logische Konsequenz davon. Was haben Sie denn zu wählen?

WANN & WO: Und das wird BZV verändern?

Ulrich Gabriel: Ja. Wir wollen mit vielen anderen zusammen etwas anderes Positives, Einfallsreiches, Freches und Gescheites in Form einer politischen Partei anbieten und am politischen Meinungsbildungsprozess künftig aktiv teilnehmen mit der neuen Kultur & Kunstpartei. Eine Partei, deren Entstehen per se ein kreativer Prozess sein soll, ein freudenreicher. Die ersten BZV-Prinzipien stehen bereits zur Diskussion im Internet.

WANN & WO: Wirst du kandidieren?

Ulrich Gabriel: Das kann sein, ist vorerst sekundär, aber wenn es eben sein soll, soll auch die Kandidatur sein.

WANN & WO: Im Land?

Ulrich Gabriel: Im Land, im Bund, in der EU, wie es sich eben als nötig erweist. Ein klares Einstehen für eine andere Kultur des Politischen muss her. Man sollte sich doch nicht auf Dauer einen orangenjonglierenden Vizekanzler und Haider-ist-konstruktiv-Kanzler bieten lassen.

WANN & WO: Du bist ja auch ein satirischer Mensch, ist das Ganze nicht nur ein Gag?

Ulrich Gabriel: Nein und Ja. Wir schälen die schwarzen Orangen. Die neue Kulturpartei ist jedenfalls Faktum. Das Hahaha-Kabarett wird hingegen täglich von realen Volksvertretern geliefert. Wir werden die Real-Satire dazu produzieren; vorerst in der virtuellen Auseinandersetzung auf www.bzv.at – durchaus mit Witz – aber es kann jeden Moment wirklich werden, z. B. schon nächste Woche: da erscheinen in der Zeitschrift Kultur die Statuten der neuen Kulturpartei.

WANN & WO: Wer kann beitreten?

Ulrich Gabriel: Alle. Ohne Alters- oder Nationalitätsbegrenzung. In unsere Partei können auch Mitglieder anderer Parteien eintreten, wir suchen den kulturellen Diskurs und wer das auch will, soll dabei sein können. Emailadresse genügt vorerst.

WANN & WO: Ist BZV nun auch orangefarben?

Ulrich Gabriel: Die Kulturpartei hat nicht eine, sondern alle Farben, das ganze Farbenspektrum. Die in-dividuelle Farbe der Mitglieder ist die Farbe der Kulturpartei, der erste Talisman ist das Schwein und der erste Parteisekretär bin vorerst ich.

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