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Die blutige Spur der Attentate in Südfrankreich

Die französische Polizei riegelte das Haus, in dem sich der Verdächtige aufhielt, ab.
Die französische Polizei riegelte das Haus, in dem sich der Verdächtige aufhielt, ab. ©AP
Die blutigen Anschläge auf eine jüdische Schule und Soldaten in Südfrankreich haben Bestürzung, Trauer und Angst ausgelöst. Ein Rückblick:

Sonntag vor eineinhalb Wochen, 11. März: Ein Unbekannter auf einem Motorroller tötet in Toulouse einen Soldaten mit einem Kopfschuss. Das 30 Jahre alte Opfer mit nordafrikanischen Wurzeln saß nach Medienberichten in Zivilkleidung auf seinem privaten Motorrad. Der Täter soll mit ihm per E-Mail einen Treffpunkt vereinbart haben, angeblich um das Motorrad zu kaufen.

Vergangenen Donnerstag, 15. März: Im südwestfranzösischen Ort Montauban werden zwei Soldaten vor einem Bankomaten erschossen. Ein dritter wird schwer verletzt. Zwei haben Wurzeln in Nordafrika, der dritte stammt aus der Karibik. Die Soldaten waren unbewaffnet. Überwachungskameras zeigen einen schwarz gekleideten Motorroller-Fahrer, der einen Helm mit getöntem Visier trägt.

Montag, 19. März: Vor einer jüdischen Schule in Toulouse werden ein 30-jähriger Lehrer und Rabbiner, dessen zwei Söhne sowie ein Mädchen erschossen. Augenzeugen berichten, der Täter habe die Tat mit einer Minikamera gefilmt und sei auf einem Motorroller geflohen. Die Regierung ruft die höchste Terroralarmstufe für die Region aus.

Dienstag, 20. März: In einer Schweigeminute wird an allen französischen Schulen der Opfer gedacht. Die französische Justiz stuft die Anschläge als Terrorakte ein. Am Abend werden die Leichen der drei Schüler und des Lehrers nach Israel geflogen.

Mittwoch, 21. März: In Toulouse stellt die Polizei einen 24-jährigen Verdächtigen, der sich in einem Mehrfamilienhaus verschanzt und um sich schießt. Er sei der Täter, sagt Innenminister Claude Gueant. In Jerusalem werden die getöteten Kinder und ihr Lehrer beerdigt. Auf einem Militärstützpunkt in Montauban war am Nachmittag eine Trauerfeier für die drei ermordeten Soldaten geplant, an der auch Staatspräsident Nicolas Sarkozy teilnehmen wollte.

(APA)

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