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Die beliebtesten Kulturaktivitäten der Salzburger

Salzburg - Salzburger geben im Schnitt 50 Euro pro Monat für Kulturgenuss aus, Museen- sowie Kinobesuche sind die beliebtesten kulturellen Aktivitäten und Männer sind "Hochkultur-Muffel".

Das sind einige Ergebnisse des 1. Salzburger Kultur-Barometers, der ersten repräsentative Studie zum kulturellen Konsumverhalten und zu kulturpolitischen Werteinstellungen der Salzburger, die am Mittwoch von Kulturreferent LHStv. David Brenner (S) gemeinsam mit Ernestine Depner-Berger vom Institut für Grundlagenforschung (IGF) präsentiert wurde.

Fast ein Drittel aller Befragten (31 Prozent) konnte oder wollte keine Angaben über seine monatlichen Kulturausgaben machen. “Rund ein Viertel gibt bis zu 20 Euro im Monat für Kulturaktivitäten aus, 30 Prozent zwischen 21 und 60 Euro. Zwischen 61 und 100 Euro geben neun Prozent der Befragten aus, und rund sieben Prozent der Befragten lassen sich ihre Kulturaktivitäten mehr als 100 Euro im Monat kosten”, erklärte Depner-Berger. Karten für klassische Konzerte empfinden 30 Prozent als zu teuer und 42 Prozent als angemessen. Theaterkarten halten 28 Prozent der Salzburger für zu teuer, 53 Prozent halten die Preise in dieser Sparte für angemessen.

Museen sind bei Älteren, Kinos bei jungen Leuten am beliebtesten. “Jüngere Menschen werden von den Museen weniger angesprochen. Von den unter 29-Jährigen hat in den vergangenen zwölf Monaten die Hälfte keinen Museumsbesuch gemacht”, sagte Depner-Berger. Dafür seien Kinobesuche die große Domäne der jungen Salzburger: Fast 90 Prozent von ihnen haben in den vergangenen zwölf Monaten einen oder mehrere Filme im Kino gesehen.

Die Bandbreite derer, die sogenannte Hochkultur-Veranstaltungen (Theater, Oper, klassische Konzerte) frequentiert haben, liegt bei den entsprechenden Sparten zwischen 25 und 38 Prozent. Festgestellt wurde auch, dass Männer in höherem Ausmaß “Hochkultur-Muffel” als Frauen sind. “67 Prozent der Männer besuchten nie ein klassisches Konzert – bei den Frauen beträgt der Anteil 58 Prozent.”

Die Analyse zeige auch einmal mehr auf, dass das Angebot in der Stadt Salzburg sehr zufriedenstellend ist, weniger jedoch in den ländlichen Gebieten und Gauen. “Ich fühle mich daher darin bestätigt, dass wir insbesondere Innergebirg noch einiges tun müssen”, so Brenner. In der Salzburger Bevölkerung bestehe ein Grundkonsens darüber, dass Kunst und Kultur mit öffentlichen Mitteln gefördert werden sollten, sagte der Kulturreferent.

Die Durchschnittsnote bezüglich der Zufriedenheit mit der Kulturpolitik im Land Salzburg beträgt 2,5 auf der Schulnotenskala. Zwölf Prozent aller Befragten sind sehr zufrieden, 36 Prozent eher zufrieden. “Bemerkenswert ist die Tatsache, dass mit zunehmendem Bildungsniveau die Zufriedenheit mit der Kulturpolitik merklich ansteigt”, stellte dazu Depner-Berger fest. Definitiv unzufrieden sind lediglich 13 Prozent aller Befragten. Besonders oft wurde hier die große räumliche Distanz zu Veranstaltungsorten bemängelt. “Das zeigt klar, dass wir uns verstärkt auch um den ländlichen Raum kümmern und Kulturangebote dort ermöglichen müssen, wo die Menschen zu Hause sind”, sagte Brenner.

In der Salzburger Bevölkerung besteht ein Grundkonsens darüber, dass Kunst und Kultur mit öffentlichen Mitteln gefördert werden sollten, stellte der Kulturreferent fest. Nur 15 Prozent seien grundsätzlich gegen eine Kulturförderung und meinten, dass sich “Künstler selber erhalten sollen”. 58 Prozent stimmen dieser Aussage gar nicht zu.

Für diese Studie wurden im Oktober und November 1.002 Salzburger über 15 Jahren in allen Salzburger Bezirken befragt. Durch diese relativ große Auswertungsbasis seien aussagekräftige Ergebnisse, so Depner-Berger.

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