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Die Anlage für die Nachwelt erhalten

Hans Kolher in "seiner" Trift
Hans Kolher in "seiner" Trift ©Christof Egle
In Rankweil gibt es das letzte Triftgelände Österreichs
KulturGutTrift

Rankweil. Wer mit Hans Kohler durch „seine“ Trift spaziert, der merkt schnell, dass er leidenschaftlich und mit vollem Herzblut bei der Sache ist. Er schildert packend die alten Gebäude und deren Funktion, aber auch die Maßnahmen die bereits getroffen wurden um diese historische Anlage für die nächsten Generationen zu erhalten. Kohler ist Obmann des Vereins KulturGutTrift, der sich dieser Aufgabe verschrieben hat. Bereits seit Mitte des 17.Jahrhunderts wurde im künstlich angelegten Kanal neben Frutz und Frödisch „getriftet“, oder auch wie in Vorarlberg umgangssprachlich genannt „geflözt“. Aus dem Laternsertal wurde damit Holz nach Rankweil befördert und dort wieder aus dem Kanal zur Weiterverarbeitung geholt. Die erste Mühle datiert auf das Jahr 1640 auch die Umgebung ist geprägt vom historischen Gelände, so gibt es einen Flözer- und einen Sägerweg, oder auch eine Gasse namens Holzplatz.

Wurde seinerzeit im Rhein vor allem die sogenannte „gebundene Trift“, oder Flößerei betrieben, war es in Rankweil immer die wilde Form, mittels der die rund zwei Meter großen Stämme, maximal im Türstockmaß von 2,40 Meter, befördert wurden. Im Mai dieses Jahres wurde das ganze Gelände, mittels Bescheids des Denkmalamts, unter Schutz gestellt. Die Trift ist somit flächenmäßig das wohl größte Denkmal Vorarlbergs.

Nach einer ersten Sanierung in den 90er Jahren, geht der Verein nun in enger Kooperation mit dem Bundesdenkmalamt an die Komplettrenovierung. Oberstes Gebot ist dabei die Gestaltung nach ökologischen Kriterien und die Gewährleistung einer durchgehenden Wasserführung in der Trift.

Als erster Schritt wurde ein Rundweg zwecks besserer Zugänglichkeit der Anlage für Fußgänger aber auch Radfahrer geschaffen. Ebenso findet derzeit eine Sanierung der bestehenden historischen Einrichtungen statt.

Die nächsten Schritte sollen so Kohler, eine Neugestaltung des Flözerlehrpfads mit modernsten digitalen Möglichkeiten sein. Ebenso ein Ziel ist die Erarbeitung von Unterlagen für Schulen um die Trift in den Unterricht mit einzubauen. Mit der Gestaltung eines touristischen Angebots, wie der Durchführung von Schauflözen, oder Sandgewinnung, soll dann auch vermehrt die Bevölkerung in das Gelände gelockt werden.

Viele Aufgaben die noch auf den Verein warten, die aber gerne angenommen werden sagt Kohler, denn „Dieses Denkmal der besonderen Art, einer vergangenen Arbeitswelt, muss für die weiteren Generationen zugänglich gemacht werden.“ CEG

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