Am Wochenende startet die finale Phase in der Handball-Liga Austria und für Gregor Günther wird es die letzte sein. Der Kapitän und Abwehrchef von A1 Bregenz hängt nach 17 Jahren schweren Herzens die Handballschuhe an den Nagel. Vom Alter her könnte der im März 30 Jahre werdende Hüne noch sicher einige Saisonen spielen. Doch die Dreifachbelastung mit Familie, Job und Sport zwingen den 2,02 Meter großen Günther zum Abschied.
Gravierende Probleme
Nach einer Bandscheibenoperation 2006 zwickt es den mittleren der drei Günther-Brüder erneut im Rücken: “Es geht einfach nicht mehr. Bei der letzten Untersuchung haben mir die Ärzte dringend geraten, den Leistungssport zu beenden. Die Probleme im Rücken seien so gravierend, dass eine Fortsetzung der Karriere schlimmere Folgen haben könnte. Zum Beispiel wär es dann nicht mehr möglich, meinen Sohn Niklas auf den Arm zu nehmen”, meinte Günther. Neben den körperlichen Problemen haben sich in den letzten Jahren aber auch die Prioritäten verändert. In wenigen Wochen wir Günther zum zweiten Mal Vater, zusätzlich ist die Arbeit im Prozessmanagement bei der Hypobank ist enorm zeitaufwendig. “Der Tanz auf drei Hochzeiten erfordert viel Geschick. Ich möchte keine Sekunde meiner Sportlerkarriere missen, doch in Zukunft freue ich mich, all jene Dinge machen zu können, die bislang wegen dem Handball nicht möglich waren”, meinte der 29-Jährige. In den nächsten vier Monaten bis zur Finalserie will das Bregenzer Urgestein aber noch einmal auf die Zähne beißen und alle Schmerzen beiseite lassen: “Mein Wunsch ist es, mich als HLA-Meister und ÖHB-Cupsieger zu verabschieden. Es wäre mein siebter HLA-Titel mit Bregenz, der Fünfte in Folge. Für dieses Vorhaben werde ich noch einmal alle Kräfte mobiliserien.”
Ein Stück Leben von mir
Ab Juni will sich Günther dann voll und ganz der Familie und dem Job widmen. Dem Handballsport bleibt er aber als großer Fan erhalten: “Handballspielen bei Bregenz ist ein Stück Leben von mir. Ich habe viele schöne Erinnerungen, und wer einmal in Bregenz gespielt hat, der wird im Herzen immer ein Bregenzer bleiben. Der einzige Unterschied ist, dass ich ab Herbst auf der Tribüne und nicht mehr am Parkett mitfiebern werde”, meinte der künftige Ehrenkapitän.
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