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„Die 80er waren nie weg“

Am 17. August bringt Nena ihre größten Hits der vergangenen Jahrzehnte mit ins Montafon
Am 17. August bringt Nena ihre größten Hits der vergangenen Jahrzehnte mit ins Montafon ©APA - ERWIN SCHERIAU
Nena – die Ikone einer ganzen Generation – gastiert am 17. August in St. Gallenkirch. Im W&W-Interview sprach sie über ihr erstes Konzert, die 80er-Jahre und ihren bevorstehenden 60. Geburtstag.

WANN & WO: Können Sie sich noch an Ihren ersten Auftritt erinnern?

Nena: Ich erinnere mich an alles. Den Tag, den Ort, die 28 Leute, die da waren, 24 davon Family und Friends. Drei oder vier hatten sich ein Ticket gekauft für das kleine Festival in dem Jugendheim unseres Stadtteils, zu dem Newcomer-Bands aus der Umgebung eingeladen waren. Dort sollte mein allererstes Live-Konzert stattfinden und ich hatte einen Mega-Respekt vor dieser Herausforderung. Und dann stand ich plötzlich mit meiner Band auf dieser Bühne, schnappte mir das Mikro, begrüßte die Leute und fing an zu singen. Von da an gab es kein Zurück mehr für mich. (lacht).

WANN & WO: Sind Sie nach all den Jahren noch aufgeregt, bevor Sie eine Bühne betreten?

Nena: Eine positive Aufgeregtheit verspüre ich vor jeder Show. Jeder Auftritt ist ja auch wie ein Sprung ins kalte Wasser. Man weiß nie genau, was passiert. Doch dieses ungewisse Gefühl ist auch eine gute Motivation. Ich könnte mir nicht vorstellen, nur im Studio zu arbeiten und alle drei Jahre eine neue Platte rauszuhauen. Die Live-Auftritte sind ganz klar eine Art Lebenselixier für mich. Auch nach 40 Jahren auf der Bühne ist jedes meiner Konzerte anders und immer wieder ein völlig neues Abenteuer.

WANN & WO: Haben Sie jemals an ihrer Berufswahl gezweifelt?

Nena: Nein!

WANN & WO: Ihr 60. Geburtstag steht bald an. Wie blicken Sie dem entgegen? Ein Tag wie jeder andere oder schon etwas Besonderes?

Nena: Ehrlich gesagt, habe ich mich damit noch gar nicht beschäftigt. Und ich kann auch nicht behaupten, dass ich Panik vor dem sogenannten Älterwerden habe. Das Leben ist wunderschön, egal, wie jung oder alt man ist.

WANN & WO: Denken Sie, der 80ies-Style kommt wieder zurück und hält Einzug in unseren Kleiderschränken?

Nena: Ob die 80er wieder zurück-kommen? Die 80er waren nie weg und werden nie weg sein. So wie ich ... (lacht).

WANN & WO: Was war ihre erste Platte? Und welche Künstler haben sie auf Ihrem Weg geprägt?

Nena: Mein Einstieg war „Paranoid“ von Black Sabbath. Das war meine erste, selbstgekaufte Single. Und ab da gings los. Dann kamen Neil Young, Pink Floyd und irgendwann auch die Rolling Stones mit „Angie“ in mein Leben. Mein Vater hatte mir in den 70ern eine Musiktruhe geschenkt, so nannte man das damals. Ein ziemlich großes Möbelstück mit eingebautem Plattenspieler, Radio und Lautsprecher. Ich habe das Ding etwas verändert und die Holzbeine abgesägt, so dass ich mich direkt vor den Lautsprecher auf den Boden legen konnte, um dann oft stundenlang meine Lieblingsplatten zu hören. Von dort aus ließ ich mich von der Musik in die große weite Welt tragen.

WANN & WO: „Nichts versäumt“, so der Titel des letzten Albums und der dazugehörigen Tour. Haben Sie wirklich das Gefühl, die vergangenen Jahrzehnte nichts versäumt zu haben?

Nena: Ich hatte tatsächlich selten das Gefühl, etwas versäumt zu haben. Außer in meiner Teenagerzeit, so zwischen 15 und 16, war das Gefühl bzw. die Angst, etwas zu verpassen groß und anstatt mich dagegen zu wehren, habe ich das eine Weile einfach sehr intensiv ausgelebt und gefühlt, bis es keine Bedeutung mehr für mich hatte. Seitdem hat mich die Sorge, etwas zu verpassen, nie wieder besucht.

WANN & WO: Im August treten Sie hier im Montafon auf. Was ist das Besondere an Openair Konzerten und worauf dürfen die Besucher sich freuen?

Nena: Im Sommer unter freiem Himmel zu spielen, ist immer ganz besonders. Man tanzt und rockt gemeinsam in den Sonnenuntergang, sieht teilweise während einer Show den Mond aufgehen und es entstehen oft ganz unterschiedlich-schöne Stimmungen. Also freut euch gerne auf eine laute, knackige Rockshow, die an vielen Stellen auch sehr gefühlvoll daher kommt. Musikalisch gehen wir auf eine Reise durch 40 Jahre Nena-Musik.

Interview: Saskia Heel

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