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Die 50 größten Fitnesslügen

Symbolfoto &copy Bilderbox
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Ein neues Buch von Sport-, Wirtschafts- und Ernährungswissenschaftern deckt die 50 größten Fitnesslügen auf - Schluss mit Dinner-Cancelling, Brustschwimmen und Kaffeeenthaltsamkeit.

Sex vor dem Sport verringert die Leistungsfähigkeit? Schwimmen stärkt den Rücken? Essen am Abend macht dick? Solchen und anderen Sportlegenden und „Fitness-Lügen“ widmet sich ein neues Sachbuch von Sportwissenschafter Hans Holdhaus, Wirtschaftsjournalist Markus Groll, Ernährungswissenschafterin Angela Mörixbauer und dem Medizin-Journalisten Dietmar Schobel. Die Machenschaften und wirtschaftlichen Interessen der Fitness-Industrie werden aufgedeckt, gewisse Trend-Sportarten wie zum Beispiel das Nordic Walking als Laborprodukt der Sportwissenschaft enttarnt.

Mit Gesundheitsmythen brechen

Die harmlose Erkenntnis, dass der moderne Büromensch ab und zu mehr Bewegung braucht als den Gang zum Kaffeeautomaten, hat im Laufe der Zeit einen ganzen Rattenschwanz von Yoga-, Bodywork- und Kampfsporttrainern, Zusatzernährung und Fitnessgeräten nach sich gezogen. In dem Buch „Die 50 größten Fitness-Lügen“ werden diese Phänomene unter Zurateziehung internationaler Experten genau unter die Lupe genommen und mit klassischen Gesundheitsmythen gebrochen.

Gesundheitsrisiko Kaffee: Koffeinhaltige Getränke würden entgegen bisheriger Annahmen die Flüssigkeitsbalance nicht aus dem Gleichgewicht bringen, da durch die gesteigerte Urinproduktion auch Natrium ausgeschieden werde. „Die Meinung, dass Kaffee dem Körper Wasser entzieht, beruht auf falsch interpretierten Daten früherer Studien“, heißt es.

“Laborprodukt der Sportwissenschaft”

Das bei Rückenproblemen gern empfohlene Schwimmen würde durch die oft praktizierte „schwanenhalsige“ Schwimmhaltung – mit dem Kopf über Wasser – zur Verkrampfung der Muskeln rund um die Wirbelsäule führen. Aus gesundheitlicher Sicht sei daher das Rückenschwimmen vorzuziehen. Unter Beschuss gerät auch das Carving, das ein wesentlich höheres Verletzungsrisiko berge und darüber hinaus deutlich anstrengender sei als das herkömmliche Skifahren, was dem Funfaktor diametral entgegensteht. Der Trendsport Nordic-Walking erhält das Siegel „Laborprodukt der Sportwissenschaft, dessen Umsetzung in der Realität auf den Landstraßen immer wieder scheitert“. Gestärkt werden auf Grund der oftmals falschen Ausführung selten die Körpermuskeln, wohl aber die Sportartikelindustrie, die durch den Boom zum Beispiel eine Verzwölffachung der Umsatzzahlen von Walkingschuhen verzeichnen konnte.

Aufgeräumt wird auch mit der vor allem unter figurbewussten Frauen herrschenden Vorstellung vom Wundermittel Dinner Cancelling. In einer groß angelegten US-amerikanischen Studie wurde festgestellt, dass es keinen Zusammenhang zwischen der Menge an Nahrung, die nach 17.00 Uhr verzehrt wurde, und einer möglichen Gewichtsveränderung gab. Es käme vielmehr darauf an, die Nahrungsaufnahme insgesamt zu kontrollieren beziehungsweise zu reduzieren. Zu welchen Zeitpunkten gegessen und getrunken wird, habe demgegenüber weniger Bedeutung.

50 Fitness-Großstadtmärchen werden in dem Buch abgehandelt. Wer ihnen nicht auf den Leim gehen möchte, findet in den „So machen Sie es richtig“- Kästen konkrete Tipps für Training und Ernährung.

Service:
Markus Groll, Hans Holdhaus, Angela Mörixbauer, Dietmar Schobel: „Die 50 größten Fitness-Lügen. Die gängigsten Irrtümer bei Sport & Ernährung“, Wien 2004, Verlag Hubert Krenn, 144 Seiten, Euro 16,90, ISBN 3-902351-41-1;

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