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Diamantene Hochzeit: Erna und Adolf Niederwieser

Dornbirn. Auf 60 Ehejahre blickten Erna und Adolf Niederwieser zurück.

Sie feierten diesen außergewöhnlichen Tag im Kreis der Familie, Freunde und Nachbarn im Gasthaus „Rose“ im Hatlerdorf. Erna Niederwieser geb. Dreher erblickte 1922 im Hatlerdorf das Licht der Welt und wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf. Nach dem Besuch der Volks- und Hauptschule unterstützte sie mit viel Geschick die Mutter im Haushalt. Aus Sand in Taufers in Südtirol stammt Adolf Niederwieser. Er kam 1919 zur Welt und wurde von seiner Mutter ab dem sechsten Lebensjahr in die Obhut seiner Großmutter übergeben. Fünf Jahre erlebte er eine recht behütete Kindheit, kam aber nach dem Tod der Großmutter zu einem sehr strengen Onkel, wo er neben der Schule hart arbeiten musste. Die Bäckerlehre schloss er erfolgreich ab, wurde dann aber gleich einberufen und kam mit dem italienischen Heer bis nach Sizilien. Später kam er zum deutschen Militär und damit bei Kriegseinsätzen bis nach Norwegen und Murmansk am Eismeer. Wohlbehalten kehrte er 1945 nach kurzer Gefangenschaft zurück und fand bei einer Tante in Dornbirn eine Unterkunft und Arbeit in seinem Beruf, erst in der Bäckerei Spiegel und dann in der Bäckerei Fussenegger. 1950 wechselte er zu Herburger & Rhomberg, wo er bis zu seiner Pensionierung als Schlichtermeister blieb.

Gemeinsame Zukunft beginnt

Kurz nach dem Krieg lernten sich Erna und Adolf bei einer Tanzveranstaltung kennen und aus ihrer Freundschaft wurde bald Liebe. Als Adolf Erna einen Heiratsantrag machte und sie am 22. Mai in der Hatler Kirche zum Traualtar führte, nahm er auch liebevoll ihren Sohn Manfred Mohr aus erster Ehe auf, der seinen Vater im Krieg verloren hatte. Nach der kleinen Feier begann für die Familie das gemeinsame Leben in der Hatlerstraße. Als sie vom Chef der Druckerei Höfle angeboten bekamen, in sein neues Haus in der Marktstraße 61 zu ziehen, nahmen sie mit Freuden an und richteten sich ein gemütliches Zuhause ein. Auch den Garten verwandelten sie in ein kleines Paradies und die Geranien auf Ernas Balkon waren die schönsten in der Marktstraße. Ein gutes Verhältnis zu den Nachbarn wurde ebenfalls gepflegt und viele Abende gemeinsam gejasst und gefeiert. Die Wochenenden und Urlaube verbrachten die Jubilare gerne in den Bergen oder erkundeten mit dem Auto die nähere und fernere Umgebung. Adolf engagierte sich 23 Jahre beim FC Dornbirn als Jugendleiter und wurde dafür mit dem Goldenen Ehrenzeichen des Vereins und des Verbands ausgezeichnet. Auch bei der Misswahl half Adolf viele Jahre als Chauffeur aus. Neben dem Haushalt und der Erziehung ihres Sohnes arbeitete Erna bei Herburger & Rhomberg als Aushilfsweberin, bevor sie in die Werksküche bei Zumtobel KG wechselte und von dort in den Ruhestand. „Auch unser Leben war geprägt von Arbeit und das Wohl unserer kleinen Familie stand immer an erster Stelle. Wir hatten beide kein so schönes Zuhause und so freuen wir uns, dass wir ein so gutes Verhältnis zu unserem Sohn und zu seiner Familie haben. Unser Enkel hat uns mit zwei Urenkeln versorgt. Die Zwillinge sind richtige Lausbuben und stellen alles auf den Kopf, wenn sie uns besuchen“, ist von den Jubilaren zu erfahren. Das Alter macht Erna mehr zu schaffen als Adolf, der sich inzwischen mehr um den Haushalt kümmert und mit seinen Kochkünsten seine Frau verwöhnt. Beide wünschen sich zu ihrem Jubelfest, dass sie noch lange zusammen sein und ein so schönes Familienleben pflegen dürfen.

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