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Deutscher Kanzleramtschef: Atomkraft länger unverzichtbar

Der Chef des deutschen Kanzleramtes, Thomas de Maiziere, hält die Atomkraft für längere Zeit für unverzichtbar in Deutschland. "Die Nutzung der Kernkraft halte ich persönlich noch für eine lange Übergangszeit für geboten", sagte er gegenüber der "Passauer Neuen Presse" (Donnerstag-Ausgabe).

In dieser Wahlperiode seien längere Laufzeiten für die AKW mit der SPD nicht durchzusetzen, aber nach der Bundestagswahl werde das Thema weiter verfolgt: “Dafür werden wir uns einsetzen”, sagte de Maiziere. “Deutschland würde sich mit einem Ausstieg international völlig isolieren.”

Dem Ausstiegsbeschluss der früheren rot-grünen Regierung zufolge muss das letzte deutsche AKW um das Jahr 2020 vom Netz. Die Branche will aber zumindest ältere Reaktoren, die in nächster Zeit abgeschaltet werden müssten, länger laufen lassen. CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla hatte erklärt, dies werde ein zentraler Punkt im Bundestagswahlkampf seiner Partei sein.

Dem widersprach CDU-Vize Christian Wulff allerdings in der “Financial Times Deutschland”: “Es wäre absurd, allein über die Frage nach den Laufzeiten von Kernkraftwerken die Auseinandersetzung zu suchen. Das ist eines von vielen Themen.” Auch er bekräftigte aber, die Laufzeiten dürften nicht nach ideologischen Motiven ausgerichtet werden. Wenn die Reaktoren unsicher seien, müssten sie sofort abgeschaltet werden, sagte er. Seien sie sicher, könnten sie länger laufen. Einem Neubau von Anlagen erteilte er allerdings eine Absage: “Es gibt niemanden, der derzeit im Traum daran denkt, in Deutschland ein neues Kernkraftwerk zu errichten.”

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