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Deutsche sind reich wie nie

Die Deutschen haben 2012 so viel neues Geldvermögen angehäuft wie seit 1993 nicht mehr: Binnen eines Jahres vermehrte sich das Vermögen der privaten Haushalte in Form von Bargeld, Bankeinlagen oder Ansprüchen gegenüber Versicherungen um knapp 157 Milliarden Euro.

Das teilte die Deutsche Bundesbank am Freitag in Frankfurt mit. Hinzu kamen Kursgewinne an den Kapitalmärkten von 72 Milliarden Euro, die damit nahezu ein Drittel des gesamten Anstiegs ausmachten. Damit sind die Deutschen so reich wie nie: Zum Jahresende kletterte das Vermögen auf die Rekordhöhe von 4.939 Milliarden Euro – ein Plus von 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Immobilien oder Vermögensgegenstände wie Autos oder Kunst sind in der Statistik nicht enthalten.

Gleichzeitig nahm Verschuldung zu

Allerdings legte angesichts der niedrigen Zinsen auch die Verschuldung der privaten Haushalte mit plus 15 Milliarden Euro stärker zu als in den Vorjahren, insbesondere in Form von Wohnungsbaukrediten. Im historisch niedrigen Zinsumfeld stiegen die gesamten Verbindlichkeiten der privaten Haushalte um knapp 1 Prozent auf 1.566 Milliarden Euro (2011: 1.551 Mrd. Euro) am Jahresende. Das Nettogeldvermögen stieg um etwa 214 Milliarden auf 3.373 Milliarden Euro. Die Verschuldungsquote, also der Anteil der Verbindlichkeiten am Bruttoinlandsprodukt, sank um 0,6 Prozentpunkte auf 59,2 Prozent.

Verluste der Krise längst wett gemacht

In der Regel wächst das Geldvermögen der Deutschen stetig. Vor 20 Jahren hatte es noch einen Wert von 2.059,3 Milliarden Euro, Ende 2002 waren es 3.576,0 Milliarden Euro. Nur in einigen Krisen gab es Dellen wie zuletzt im dritten Quartal 2011. Damals nagten die Turbulenzen an den Börsen am Wohlstand der Aktionäre. Die Finanzkrise 2008/2009 ließ das Vermögen sogar über einen längeren Zeitraum schrumpfen. Diese Verluste wurden längst wieder aufgeholt. (APA)

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