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Detlev Bucks YouTube-Experiment "23 Tage" in Deutschland

Erfolgsregisseur Detlev Buck und fantasievolle Fußball-Fans gehen mit einem Kino-Experiment in die EM-Verlängerung: Der Film "23 Tage - Das YouTube-Fan-Tagebuch" bringt die vergangene Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz aus Sicht der Fans auf die Leinwand.

Der am 31. Juli startende Streifen sei der erste Kinofilm, der auf von Fans gedrehten Videos basiert, betonten die Initiatoren am Mittwoch in Hamburg. Aus knapp 5.000 Minuten Ausgangsmaterial entstand ein 50-minütiger Streifen “von Fans für Fans”. “Es freut mich, dass daraus ein solches Ganzes geworden ist”, sagte Buck (“Männerpension”).

Bucks Kollege Sönke Wortmann, Regisseur des WM-Films “Deutschland. Ein Sommermärchen”, hatte kürzlich den ebenfalls aus Fans-Beiträgen bestehenden EM-Streifen “Sommermärchen 2008” im Internet veröffentlicht. Das von Buck präsentierte Werk “23 Tage” wird zunächst in den CineStar-Kinos in zehn deutschen Städten zu sehen sein, später dann im Internet. Sämtliche Einnahmen (Eintritt: 2,30 Euro) sollen dem Verein “Laut gegen Nazis” sowie der Initiative “Streetfootballworld” gespendet werden. Die Premiere am Samstag in Berlin können Fans als Public Viewing im Sony Center verfolgen.

Buck hatte gemeinsam mit Google Deutschland und der Community YouTube aufgerufen, Kurzvideos zu drehen. “16 Teams – 512 Spieler – 31 Spiele… 300.000.000 Fans = 23 Tage voller Emotionen”, kündigt der Vorspann an. Gleich danach findet sich der Zuschauer im “Süper EM-Stüdyo” des Deutschtürken “Tiger” wieder, der die “Taktik-Maktik” der Mannschaften erklärt. Bilder von Spielen oder Spielern gibt es nicht, dafür aber nachgestellte Spielszenen – mal mit Tischkickerfiguren, mal mit Schnecken und Nudeln (Frankreich-Italien). Fußball-“Experten” diskutieren in den heimischen Wohnzimmern, hissen im Schrebergarten die Deutschland-Flagge und ein kleines Mädchen verkündet: “Ich bin Hendrike und kann bestimmt besser spielen als Mario Gomez.”

Die eigentliche Herausforderung lag Buck zufolge in der Dramaturgie und im Rhythmus des Films. Dass der als Tagebuch geschnittene Streifen für Spannung und Emotionen sorge, liege daran, “dass jeder Zuschauer sich auf ganz individuelle Art und Weise bei dem Anschauen der einzelnen EM-Tage an sein persönliches Erlebnis zu dem jeweiligen Spiel erinnert.” Während des Turniers liege eine ganz eigene Atmosphäre in der Luft. Buck: “Diese Energie ist exorbitant. Das ist eine Leidenschaft, die ist irre! Das schafft sonst kein anderer Sport.”

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