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Der Wald als Zukunftsaktie

Bergenz - Zum Internationalen Tag des Waldes (Mittwoch, 21. März) stellt Forstlandesrat Erich Schwärzler fest, dass der Wald mehr ist als nur "Grüne Fabrik".

“Der zu Ende der siebziger Jahre von der UNO ins Leben gerufen Tag des Waldes rückt die unverzichtbaren Funktionen der Schutz-, Bann- und Wirtschaftswälder für die Sicherheit der Bevölkerung im ländlichen Raum, die Vielfalt der Kulturlandschaft und die regionale Wertschöpfung und Erholung der Menschen in den Mittelpunkt. Die Wälder Vorarlbergs sind ein natürlicher Bestandteil unseres Lebensraumes, den wir bewahren und gezielt nutzen müssen”, so Landesrat Schwärzler.

Der Waldanteil in Vorarlberg beträgt mit ca. 94.000 Hektar 36 Prozent der Landesfläche. Die größten Waldflächenzuwächse finden im extremen, nicht bewirtschaftbaren Schutzwald statt. “Es ist jedoch darauf zu achten, dass die derzeit eher geringen Waldzuwächse auf Alpen und Landwirtschaftsflächen im Tal unter Kontrolle bleiben”, betont Landesrat Schwärzler.

Pflege und Bewirtschaftung des Waldes sind mit Arbeit verbunden, doch diese Arbeit der Waldbauern lohnt sich durch die forcierte Energiegewinnung aus Biomasse, den Beitrag zum Klimaschutz und durch den Einsatz von Holz als Baustoff. Im Rahmen der regionalen Wertschöpfungskette, welche das Geld im Land lässt und die Entwicklung des ländlichen Raums fördert, verdienen rund 3.500 Vorarlberger Arbeitskräfte ihren Lebensunterhalt in der heimischen Wald- und Holzwirtschaft. LR Schwärzler dankt allen Partnern und Kommunen, die sich um die Erhaltung der Wälder und um die Stärkung der heimischen Wald- und Holzwirtschaft bemühen, für ihre vorbildlichen Leistungen und positiven Signale für die regionale Wertschöpfung, die Arbeitsplatzsituation in den Talschaften und den verantwortungsbewussten regionalen Umweltschutz.

Zunehmender Holzeinschlag

In Vorarlberg wächst jährlich mehr Holz zu als geschlägert wird. Der Holzeinschlag betrug im Jahr 2006 insgesamt 400.030 Festmeter. Er war damit um 95.388 Festmeter bzw. 31 Prozent höher als im Jahr 2005 und lag um rund 26 Prozent über dem Durchschnitt der letzten sieben Jahre. Bei entsprechenden Holzpreisen könnten weitere rund 150.000 Erntefestmeter nachhaltig genutzt werden. Mit dem verstärkten Einsatz von Holz im dörflichen Bereich sowie bei öffentlichen Gebäuden (zB bei der Erweiterung des Bäuerlichen Schul- und Bildungszentrums Hohenems) und im Rahmen der neuen Wohnbauförderung (Ökopunkte bei der Verwendung von Holz), wird die Holznutzung weiter forciert.

Holz ist ein wichtiger Bau-, Werk- und Brennstoff

Waldbesitzer, Waldaufseher, Säger, Architekten, Zimmermeister und Holzhandwerker sind wichtige Holzbotschafter in der Gemeinde. Durch ihre gemeinsame Arbeit, insbesondere im Rahmen der vor mehr als zehn Jahren gegründeten Qualitätsgemeinschaft Vorarlberger Holzbau, tragen sie dazu bei, dass das große Waldkapital und das hervorragende Erbe gewachsener Holzbaukunst gut genutzt werden. Die größte Dichte an innovativen Holzbauten in Mitteleuropa und erstklassige Holzbauarchitektur machen Vorarlberg auch im Holzbereich zu einer Aufsteigerregion. Darüberhinaus bietet der Vorarlberger Holzbau jungen Menschen die Chance, in heimischen Betrieben eine Lehrstelle zu finden und ihre Kreativität gepaart mit einem zukunftsfähigen Handwerk zu entwickeln.

Ökologische und ökonomische Vorteile

Die mehrjährige Entwicklung zeigt laut Landesrat Schwärzler, dass insbesondere auch die Landesförderungen aus dem Fonds zur Rettung des Waldes (jährlich ca 2,7 Millionen Euro) und die Biomasseförderung (jährlich 2,2 Millionen Euro Investitionsförderung) mit steigender Zahl an Holzheizungen und regionalen Biomasse-Anlagen (derzeit 76 Fern-Heizwerke und 26.000 Pellets-/Hackschnitzel-/Stückholzheizungen) die Bewirtschaftung des Waldes in Vorarlberg zu einem wichtigen wirtschaftlichen Standbein für die Waldbesitzer gemacht haben und die Bewirtschaftung der Schutzwälder sowie den Klimaschutz wesentlich unterstützen.

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