“Der Raum existiert nicht, man muss ihn schaffen. Jede Skulptur, die vom Raum ausgeht, als existiere er, ist falsch, es gibt nur die Illusion des Raumes.” Dieses Zitat des Künstlers steht über der Ausstellung und macht einen wesentlichen Aspekt von dessen künstlerischer Annäherung an skulpturale Kunst begreifbar: Giacometti, der als einer der einflussreichsten Bildhauer des 20. Jahrhunderts gilt, hat seine Formensprache immer in Bezug zu den Räumen rund um seine Skulpturen gesetzt. Sowohl die berühmten Miniaturen als auch die überlebensgroßen Figuren stehen fast immer auf Sockeln oder sind durch kunstvolle, als Teil des Werkes gestaltete Rahmenkonstruktionen ergänzt.
Diesen permanenten Versuch, die Skulptur als Teil des Raumes zu erfassen, betrachtete Giacometti selbst immer wieder und zeitlebens als gescheitert. Genau in diesem Scheitern sahen Bewunderer wie Jean-Paul Satre und Samuel Beckett eine “völlig neuartige Auffassung von Skulptur”.
Die aus Wolfsburg nachSalzburg übersiedelte Ausstellung stammt zur Hälfte aus der Foundation Giacometti Paris und zur Hälfte aus den Beständen internationaler Museen und Sammler. Die meisten von Giacomettis Schlüsselwerken der 40er, 50er und 60er Jahre sind zu sehen, darunter etwa “Schreitender Mann”, “Taumelnder Mann”, “Die Nase”, “Der Wald” oder “Der Käfig”. Auch eine jener sechs gleichartigen Männerfiguren, die ursprünglich für die New Yorker Bank Chase Manhattan konzipiert waren, ist in Salzburg. Eine dieser etwa lebensgroßen Skulpturen aus Bronze ist 2010 zu einem Rekordpreis von 100 Mio. Dollar (rund 74 Mio. Euro) bei Sotheby’s versteigert worden.
Das MdM hat anlässlich der Ausstellung ein neues Sicherheitssystem installiert, die Versicherungsprämien sind laut Museumsdirektor Toni Stooss herausragend hoch. Stooss hat übrigens nicht nur die aktuelle Salzburger Ausstellung, sondern auch die erste österreichische Giacometti-Ausstellung 1996 kuratiert. Parallel zur Schau “Der Ursprung des Raumes” zeigt das MdM unter dem Titel “Das Atelier des Künstlers” rund 70 Fotografien zum Schaffen Giacomettis. Im Mittelpunkt stehen hier nicht berühmte Porträtaufnahmen, sondern “intime Aufnahmen im Atelier”, heißt es in den Presseunterlagen zur Schau.
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