Der Tanz zwischen Animation und Tradition

Arne aus Oberösterreich greift kräftig zu. Schuhplattler Jürgen drückt sich vergnügt auf ihren Schoß und löffelt der Frau aus dem Publikum „Schmarren“ in den Mund. Verdünnt das Ganze mit einem Schluck Wein und beschließt die Gaudi mit einem herzlichen „Schmatz“.
Das Publikum im Partener Vallülasaal jubelt, klatscht übermütig in die Hände. Der Unterhaltungsabend der Trachtengruppe ist ein voller Erfolg.

Es gibt sie noch, die Folkloregruppen, die Gäste, aber auch Einheimische mit ihren Aufführungen begeistern. Von den 53 Formationen im Ländle tanzt rund die Hälfte regelmäßig auf Bühnen, juchzt und stampft um die Gunst des Publikums. Wie dies die knapp 45 Mitglieder der Partener Trachtengruppe während der Sommermonate jeden Donnerstag tun.

„Geprobt wird ab Jänner“, erzählt Vizeobmann Markus Koisser. Vom „Montafoner-Bayerischen“, dem „Schwinger“, bis hin zum legendären „Zillertaler“ und dem Highlight eines jeden Heimatabends, dem „Watschenplattler“, müssen alle Schritte, Handbewegungen und vor allem die Einlagen passen.

Mit dem Publikum flirten
Die Trachtenmädchen und -jungen nicken sich zu, klatschen in die Hände, stampfen mit den Füßen auf den Boden, ziehen einander an Ohren und Nasen. Nein, die Kleinen streiten sich nicht. Sie tanzen einen der ältesten Montafoner Tänze, „Drei lederne Strümpf“. Mit voller Begeisterung, Eifer und neckischen Blicken ins Publikum. „Die sind ja entzückend in ihren tollen Trachten.“ Die Gästeschar, unter ihnen eine 40-köpfige Reisegruppe aus Norddeutschland, jauchzt. „Abwechslungsreich und super“, lauten ihre Kommentare. Vor allem auch von Henrich Söhl. Der Cuxhavner ist selbst Mitglied einer Volkstanzgruppe an der Nordseeküste. So gut unterhalten hatte er sich aber schon lange nicht mehr. Klischee? „Nein, keinesfalls. Das gehört einfach zur Volkskultur.“

Davon ist auch Markus Koisser überzeugt. „Wir präsentieren unsere Tradition mit Tanz und Tracht“, sagt er, spricht aber auch von einem wichtigen Beitrag für den Tourismus. „Was früher alltäglich war, führen wir eben heute zur Unterhaltung unserer Gäste auf.“