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"Der Pilot hat uns gerettet"

Warum das Flugzeug abstürzte, werden die technischen Untersuchungen ergeben. Motoraussetzer machten das Flugzeug schließlich steuerunfähig.    | Bergung

Der aus Bartholomäberg stammende Pilot schaffte es noch, das Flugzeug notzulanden.

Präsident als Passagier

An Bord der Cessna des Fallschirmspringerclubs “ Union Para Club Silvretta“ (UPCS) waren der Pilot (21) und drei Fallschirmspringer aus Bregenz und Lauterach. Darunter Aero-Club-Präsident Dr. Reinhard Flatz, der hauptberuflich Richter am Landesgericht Feldkirch ist.

“ Wir waren alle im Spital, haben Prellungen davongetragen – ansonsten ist uns drei Fallschirmspringern glücklicherweise nichts passiert“ , sagt Flatz. Sein Dank gilt dem Piloten, der gestern Abend noch im Feldkircher LKH ambulant an der Nase behandelt werden musste. “ Er hat die Umstände bestens gemeistert und den Flieger notgelandet. Diese Leistung ist nicht selbstverständlich“ , so Flatz. Er muss es wissen, ist Flugprofi Flatz doch begeisterter Fallschirmspringer, Pilot und seit 1989 Präsident des Landesverbandes des Österreichischen Aeroclubs.

Motorleistung war weg

Der 21-jährige Montafoner hinterm Steuer der Cessna 182 P hat seinen Pilotenschein seit er 17 ist. Die Pilotenprüfung bestand er damals mit Auszeichnung. Gestern musste er aber die bisher schwerste Prüfung seines Lebens absolvieren. Was ist um 14.20 Uhr an Bord der erst kürzlich gewarteten Maschine (Kennzeichen: NI380M) passiert?

Der Start ging ohne Anzeichen von Motorproblemen vor sich, relativ kurz nach dem Start, in 40 bis 50 Metern Höhe sind plötzlich die Triebwerksleistung und die Drehzahlleistung zurückgegangen. Der Pilot versuchte, das Triebwerk wieder in Gang zu bringen, doch die Motorleistung war weg“ , schildert Reinhard Flatz die dramatischen Sekunden. Also setzte die Cessna eine Notmeldung ab – und der Pilot bereitete die Notlandung vor.

Aufprall vor Gartenhaus

Der Flieger schlug auf einer Wiese in unmittelbarer Nähe zum ehemaligen Tierheim in Hatlerdorf auf. “ Mit abgeschlagenem Flügel blieb die Maschine schließlich in einem Riedgraben vor meinem Gartenhäuschen liegen“ , schildert Augenzeuge Gottfried Peintner den “ VN“ . Ein Fallschirmspringer wurde beim Aufprall aus der Maschine geschleudert. Peintner eilte zum Wrack, schleifte den Mann aus der Gefahrenzone: “ Schließlich roch es überall nach Treibstoff.“

Die Dornbirner Feuerwehr bannte mit einem Schaumteppich die Brandgefahr, auch Ölsperren mussten errichtet werden. “ Wir haben die Fische aus dem verschmutzten Gewässer in Sicherheit gebracht“ , so Einsatzleiter Wolfgang Fetz. Ein Fallschirmspringer wurde beim Aufprall aus der Seitentür geschleudert.

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