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"Der Koch, das Gift, die Lust …

Dorrit Kogler, Susanne Scheier und Diethard Kopf verwöhnten das Publikum.
Dorrit Kogler, Susanne Scheier und Diethard Kopf verwöhnten das Publikum. ©Karin Lässer
Der Koch ...

Bregenz. Der Mensch und das Essen – eine sinnliche, kuriose, mitunter aber auch tragische Beziehung. Nach der erfolgreichen Premiere im ORF-Publikumsstudio in Dornbirn servierten die Gruppe “Oktopus – Musik & Theater” mit der Schauspielerin Dorrit Kogler und den Gitarristen Susanne Scheier und Diethard Kopf im Kuppelsaal der Landesbibliothek allerlei Geschichten rund ums Essen.
“Liebe geht durch den Magen”, “Das Auge isst mit” – bekannte Sprichwörter, die auch in unzähligen Texten bekannter Schriftsteller für Würze sorgen. Kaviar, Austern, Tintenfische, Obst, Gemüse und allerlei süßen Sachen sollen mit ihrer aphrodisischen Wirkung zu Höhepunkten führen. Isabel Allende beschreibt in “Aphrodite” eine Köstlichkeit aus Samoa: ein lebendinger Polyp wird auf das Gesicht gelegt, worauf sich seine Tentakel in einer unwillkürlichen Umarmung um den Kopf schlingen, dann wird seine Mundöffnung abgebissen und das Tier in einem langen Todeskuss völlig ausgesaugt, bis es leer ist. Mahlzeit. Das Publikum, leicht schockiert, raunte und lächelte ungläubig und wartete gespannt auf weitere Leckerbissen, von Dorrit Kogler pointiert aufgetischt. Weiter ging der Gaumenschmaus. Wie wäre es mit Schierling, gut in der Hauptspeise untergemischt – was kann denn eine Frau dafür, dass Männer anderer Frauen sie begehren? Irgendwie muss man ja an sie herankommen, warum versteht das niemand – doch ein bisschen von dem oder einem anderen Gewächs hilft immer. Dann ist da noch ein älterer Professor, der seine Angebetete bei einem üppigen Picknick verführen möchte. Er hat die Rechnung ohne den grasenden Stier gemacht. Viel gab es von der Magersüchtigen dann allerdings nicht mehr zu holen. Das Ganze wurde gewürzt mit köstlich swingender Gitarrenmusik im Stil des Bossa Nova von Susanne Scheier und Diethard Kopf – eben – damit alles nicht so tragisch (gegessen) wird.

Nach so vielen mehr oder weniger leckeren Sachen dankte das Publikum mit viel Applaus für einen prickelnden Abend.
Weitere Aufführungstermine:
2. April, 20.30 Uhr: Hohenems, Federmann – Saal
17. April, 20 Uhr: Andelsbuch, Bahnhof
14. Mai, 20 Uhr: Nüziders, Saal im Gemeindehaus

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