"Der Karren ist verfahren"

VN: Froh, dass die Ferien länger dauern – vor allem nach dem Eingriff im Knie?
Divis: “Nein, ganz und gar nicht. Ich hätte sehr gerne begonnen, habe mit Feldkirch schon trainiert und bin total fit. Das Knie ist kein Problem mehr.”

VN: Auch in St. Louis wird das Trainingslager nicht wie vorgesehen beginnen.
Divis: “Ich habe davon über meinen Manager Tom Baizley erfahren. NHL-Chef Gary Bettman gab auf einer Pressekonferenz bekannt, dass vorerst kein Spielbetrieb und damit auch keine Trainingslager stattfinden werden.”

VN: Kurz zur Erklärung: Was ist genau passiert, warum wurde der Start der NHL-Saison verschoben?
Divis: “Es geht um das CBA, das Collective bargaining agreement, den Tarifvertrag zwischen den Klubs und den Spielern. Die Klubbesitzer und die Spielergewerkschaft konnten sich auf keine neue Abmachung einigen, die alte lief per 15. September aus. Die Vereine, die in den letzten zwei Jahren 500 Mill. Dollar verloren haben, möchten eine Gehaltsobergrenze einführen, die Gewerkschaft ist dagegen. Anderseits hat die Gewerkschaft aber eine zehnprozentige Gehaltskürzung vorgeschlagen. Der Karren ist ziemlich verfahren.”

VN: Wann könnte der „Lockout” frühestens beendet sein?
Divis: “Es weiß niemand so richtig, wie es weitergeht. Momentan sind auch keine weiteren Verhandlungen zwischen den Klubs und der Gewerkschaft angesetzt.”

VN: Gibt es für dich Alternativen, kannst du bei einem anderen Verein spielen?
Divis: “Es sind Anfragen aus Schweden und Russland da. Das große Problem ist, dass mich der Klub in Europa versichern müsste, die Prämien dafür aber ziemlich teuer sind. Eine Rückkehr nach Worcester in die AHL ist keine Alternative. Ich müsste reglementgemäß durch den Waiver Draft. St. Louis wird aber nicht riskieren, dass ich von einem anderen Verein weggeschnappt werde.”

VN: Du hast dich zuletzt in Feldkirch beim Nachwuchstraining engagiert und auch Conny Dorn assistiert. Ist der Trainerjob eine Option?
Divis: “Noch nicht. Das kommt frühestens nach dem Ende meiner aktiven Karriere in Frage.”