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"Der Film ist brutal!"

Wann & Wo, VOL und Antenne Vorarlberg luden sechs Schulklassen ins Cineplexx Hohenems zur Vorführung der "Passion Christi" mit anschließender Diskussion ein.

„Der Film ist einfach zu heftig. Man hätte die Szenen nicht so brutal inszenieren müssen“, kommentierte David vom BG Bludenz den Mel Gibson-Streifen, der weltweit polarisiert und auch vergangene Woche im Cineplexx zur Diskussion anregte. Die Moderation übernahm Dorit Wilhelm von der Antenne. Neben dem BG Bludenz waren Schüler und Professoren des BORG Dornbirn Schoren, HTL Bregenz, HLW Rankweil, BAKIP und der BHAK Bezau vor Ort, die sich lebhaft an der Diskussion beteiligten.

„Der Film ist ein Problem für die Kirche“, stellte Martin vom BG Bludenz fest. „Schließlich waren die Machenschaften der Kirche im Mittelalter genauso schlimm, wenn nicht schlimmer. Die Gewaltszenen finde ich überhaupt nicht übertrieben, denn es hat sich zu dieser Zeit bestimmt so zugetragen – wenn nicht sogar ärger.“ Für Nina von der HLW Rankweil war die „Die Passion Christi“ zu brutal. „Mel Gibson wollte mit diesem Streifen schocken und die Gewalttaten – aus meiner Sicht wirklichkeitsfremd – darstellen. Die Bibel an sich aber ist auch nicht realistischer als der Film.“

„Man sollte bedenken, dass es sich um einen klassischen Hollywoodfilm handelt und Hollywood steht für Action. Ohne diesen Fakt hätte sich ,Die Passion Christi‘ auch nicht verkauft“, so Andreas von der HTL Bregenz.

„Der Film ist brutal!“
Janine von der HAK Bezau fand, dass Mel Gibson durch den Film das Interesse der Jugendlichen für das Thema an sich geweckt hat: „Der Film selbst ist brutal, aber derartige Bilder sehen wir doch auch in unserem täglichen Leben durch die Kriege und Auseinandersetzungen auf dieser Welt – auch an Schulen. Das hat für mich alles sehr viel mit dem Leidensweg von Jesus zu tun.“

„Die Inszenierung von Gibson ist sicherlich in der Darstellung heftig, aber man muss sich in die Lage der damaligen Zeit hineinversetzen – es war sicherlich nicht schön. Der Film kommuniziert sehr gut die Tatsache, wie Jesus die ganzen Qualen auf sich genommen hat“, meinte Simon von der HTL Bregenz und Lukas vom BG Bludenz stellte die Frage in den Raum, warum der Film antisemitisch sein soll? Allerdings konnte ihm dies keiner im Saal konkret beantworten.

„Für mich war der Film schon schockierend, allerdings habe ich ihn mir auch so vorgestellt“, erzählte Elisabeth von der HLW Rankweil. „Er ist gut gemacht und bebildert die damaligen Ereignisse entsprechend. Ein Manko ist aus meiner Sicht die Darstellung des Satans.“ Andreas meinte abschließend: „Jeder muss sich selber darüber Gedanken machen, ob er Mel Gibsons Version von ,Die Passion Christi‘ anschauen will.“

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