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Der Drogenbericht 2005

"Keine Trendwende" in Sachen Drogenkriminalität sieht Innenministerin Liese Prokop im neuen Drogenkriminalitätsbericht für das vergangene Jahr. Suchtmittel [578 KB]

„Die Drogenkriminalität in Österreich war 2005 im Vergleich zum Jahr davor stabil, es gab nur eine leichte Verschiebung innerhalb der Delikte“, so Prokop gestern in Wien. Insgesamt wurden in Österreich vergangenes Jahr 25.892 Anzeigen wegen Suchtgiftmittelvergehen erstattet, was ein Plus von 2,09 Prozent gegenüber dem Jahr 2004 bedeutet.

Ein Fünftel Frauen

Unverändert würden Schmuggel und Handel mit Suchtmitteln vorwiegend von ausländischen kriminellen Gruppierungen dominant betrieben. Die Balkanländer Holland und die Schweiz seien die Haupt-Importgebiete. Wieder angestiegen ist laut Bericht aber auch die heimische Produktion, insbesondere die technisch aufwändige Indoorproduktionen für den Straßenverkauf und mit kleinerem Aufwand die für den Eigengebrauch. In Vorarlberg ist die Anzahl der Anzeigen im Drogenbereich um 3,45 Prozent zurück gegangen – 911 Personen wurden 2005 wegen Drogendelikten im Ländle angezeigt, davon etwa ein Fünftel Frauen, rund die Hälfte der Angezeigten sind Wiederholungstäter. Auffällig: fast die Hälfte der österreichweit angezeigten Personen im Drogenbereich sind arbeitslos – die Zahl der wegen Drogendelikten angezeigten arbeitslosen Einzeltäter ist seit 2002 um sieben Prozent gestiegen.

Ebenfalls zunehmend ist die Zahl der Drogenkonsumenten in der Altersgruppe der 20-40-Jährigen. Nach wie vor sind Cannabis, Heroin und Kokain das Hauptproblem in Vorarlberg. Im Vergleich zu 2004 wurde im vergangenen Jahr die doppelte Menge Cannabis sichergestellt, insgesamt etwa 20 Kilo.

Noch immer ist laut Suchtmittelbericht der Anteil der jungen Türken im Drogenhandel Vorarlbergs sehr hoch. Diese hätten sich nicht mehr vorwiegend auf Ecstasy-Tabletten spezialisiert, sondern sich größtenteils auf den Heroin, bzw. auch Kokainhandel verlegt. Die In-Droge sei nach wie vor Kokain. „Unser Ziel sind die Drogenbosse in der ersten, zweiten, dritten Reihe aber auch die unteren Verteilerstrukturen, die so genannten Streetrunner. Dieser Ermittlungsansatz hat sich bewährt und wird beibehalten“, erläuterte Ministerin Prokop. Die Polizei versuche in die Strukturen der kriminellen Organisationen einzudringen und vor allem die Köpfe der Banden auszuschalten.

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