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Der Bund schaut jetzt herwärts

Um 16.000 Euro hat der Bund seine Subvention für das Theater Kosmos im ersten Halbjahr auf der neuen Bühne im Schoeller-Areal erhöht. Für ein Jahr wäre das eine Anhebung um 32.000 Euro (für die Miete).

Diese Anhebung ist zur Stammsubvention aus Wien in der Höhe von 75.000 Euro zu zählen.
Damit hat der Bund herwärts geschaut. Das Theater Kosmos, das vom Land Vorarlberg immer schon entsprechend des Bedarfs und der Förderungsprinzipien unterstützt wurde und dem die Stadt Bregenz nun auch hold ist, kann einigermaßen gefestigt in die Zukunft blicken. Das Thema der nächsten Monate ist neben einer Handke-Premiere, die noch auf der Festspielhaus-Hinterbühne stattfindet, der Bezug der neuen Bühne im Stadtteil Vorkloster.

Handke statt Mähr

Etwas getrübt wird die Freude, abgesehen von der Sorge aufgrund des immer noch knappen Spielplanbudgets, nun vom Vorarlberger Schriftsteller Christian Mähr. Man hat ihm schon vor einiger Zeit einen Stückauftrag erteilt, nun aber – selbst im zweiten Anlauf – nicht das erhalten, was „den Ansprüchen des Theaters genügt“.

Mährs Stück rankt sich um den Philosophen Oswald Spengler. Die Vorstellungen des Autors von einem Stück decken sich aber nicht mit seinen, bemerkt Theaterleiter Augustin Jagg im Gespräch mit den „VN“. Jagg: „Das schmälert nicht unsere Wertschätzung für Mähr“.

Damit ist Handkes „Untertagblues“ um einen Premierentermin vorgerückt. Das Stück, das kürzlich in Berlin uraufgeführt und später in Wien gespielt wurde, knüpft an die legendäre Publikumsbeschimpfung des aus Kärnten stammenden Autors an.

Jagg hat Handke erst vor wenigen Monaten getroffen und dabei erneut feststellen können, wie viel Selbstironie auch seinen Aussagen innewohnt. Dass Stefan Pfeistlinger vom Theaterverein „klas“ die Ausstattung übernimmt, muss nicht heißen, dass nun wieder verstärkt mit der äußerst erfolgreichen Kärntner Truppe zusammengearbeitet wird. Es könnte aber durchaus wieder dazu kommen, kündigt Jagg an, der nicht verabsäumt, die Vorteile der neuen Bühne nochmals zu unterstreichen. Weitgehende Terminhoheit ermöglicht es Kosmos, Produktionen gegebenenfalls wesentlich länger auf dem Spielplan zu behalten. Was auch heißt, dass noch mehr Publikum gewonnen werden muss.

Kosmos 2005

  •  „Untertagblues“ von Peter Handke, Premiere: 21. April
  •  „Vorher/Nachher“ von Roland Schimmelpfennig, im Herbst auf der neuen Bühne
  •  „Figur“ von Pierre Charras
  •  „NippleJesus“ von Nick Hornby
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