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Der Boden, der die Welt bedeutet

Janine Berkmann lernt von Georg Spiegel die Kunst des Bodenlegens
Janine Berkmann lernt von Georg Spiegel die Kunst des Bodenlegens ©Gerty Lang
Luag, was ma wera künnt: Bodenleger. Mit der Lehre als Bodenlegerin hat sich Janine Berkmann einen Traum erfüllt.
Bodenlegerin Janine

Dornbirn. Ob Parkett oder Fliesen aus Kunststoff, Möglichkeiten einen Boden auszustatten gibt es viele. Für die fachgerechte Verarbeitung im Neubau oder bei Renovierungen ist der Bodenleger zuständig. Dieser Fachmann muss gewissenhaft arbeiten und auch einen Sinn für Gestaltung mitbringen. Janine Berkmann hat nach der Hauptschule mit der 3-jährigen Lehre als Bodenlegerin begonnen.

„Ich habe schon immer gerne gebastelt. Besonders interessiert hat mich die Materie Holz.“ Beim Aufbau eines Gartenhäuschens ging das Mädel ihrem Papa tatkräftig zur Hand. „Aber ich war auch in einer Tischlerei und bei einem Fliesenleger schnuppern“, erzählt die taffe 15-jährige. Bei Spiegel-Parkett ist sie fündig geworden. Seit gut einem halben Jahr packt Janine kräftig mit an. Durch Messungen des Raumklimas und der Untergrundbeschaffenheit sowie das anschließende Vorbereiten des Untergrunds wird die Basis für eine qualitativ hochwertige Arbeit gelegt, erfährt sie von ihrem Ausbildner Georg Spiegel, der in die Fußstapfen seines Vaters Anton getreten ist. Neben seinem Studium für Wirtschaftswissenschaften hat er die Lehre und die Meisterprüfung in der Kunst des „Verlegens“ gemacht.

Der Beruf des Bodenlegers hat Zukunft. Im herkömmlichen Sinne ist der Bodenleger von heute nicht mehr mit dem Bodenleger von früher zu vergleichen. Die richtige Bezeichnung würde eigentlich „Fußbodentechniker” lauten. „Wir prüfen den Unterboden, achten auf die Ebenheit, Messen die Feuchtigkeit des Estrichs, und sintern vorhandene Risse. All das muss geschehen, bevor überhaupt ein Boden verlegt werden kann. Hier darf nicht am falschen Platz gespart werden. Verarbeitet werden Design-Belege aus Vinyl, Linoleum, Jute mit unterseitigem Gewebe. Das schätzen jene, die auf Nachhaltigkeit achten. Die Oberflächenlacke sind heute auf wasserlöslicher Basis, deshalb entscheiden sich viele schon für „geölte” Böden.

„Hier spielen Kratzspuren dann keine so große Rolle mehr”, weiß der smarte 31-jährige Akademiker aus Erfahrung. Janine ist vor wenigen Tagen wieder aus dem Lehrlingscamp, das speziell für Bodenleger in Hallein im Salzburger Land, angeboten wird, in die Firma zurückgekommen. „Jetzt kann ich wieder normal arbeiten“, lacht das sympathische Mädel. In fünf Tagen wurden ihr von Profis im Camp hilfreiche Tipps und Tricks gezeigt, die nicht jeder kennt und die im Alltag sofort genutzt werden können. Das Erfolgsrezept: ein abwechslungsreicher Mix aus Theorie und Praxis.

Die individuellen Stärken und Fähigkeiten jedes einzelnen Lehrlings werden gefördert. Neben der Vermittlung von Wissenswertem rund ums Bodenlegen wird auch die Sozialkompetenz gestärkt. Neben Themen wie Suchtverhalten und verantwortungsvolles Umgehen mit anderen, kommen aber auch Spaß & Action durch ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm nicht zu kurz. Doch lieber ist Janine auf Baustellen unterwegs, bevor sie im April mit der Berufsschule startet.

 

Lehrbetrieb:
Parkett Spiegel GmbH Riedgasse 45

6850 Dornbirn
Email: office@spiegel-parkett.at

 

Was macht deinen Beruf aus? 

Janine Berkmann, 1. Lehrjahr
Am liebsten bin ich auf Baustellen. Man hat mir schon gezeigt, wie man Parkett schleift und weiß auch, wie man die Spachtelmasse zubereitet. Auch beim Verlegen von PVC-Belägen habe ich mitgeholfen. Ich finde es schön, mit Holz arbeiten. Es ist so lebendig und vielfältig.

Georg Spiegel, Ausbildner
Der Beruf des Bodenlegers ist ein altes Handwerk, verbunden mit moderner Technik. Gerade Frauen entscheiden sich immer häufiger für Holzberufe. Sie arbeiten genau, gewissenhaft und haben geschickte Hände. Unsere Arbeit ist gleichzeitig auch körperliches Training.

 

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