“Tilikum bleibt bei uns. Wir werden die Sicherheitsvorkehrungen verschärfen und im künftigen Umgang mit ihm sehr vorsichtig sein, aber wir werden ihn nicht von seiner Familie trennen”, sagte der für die Wal-Shows zuständige SeaWorld-Manager Chuck Tompkins am Donnerstag.
Tompkins betonte, der Orca sei an das Leben mit seinen sieben Artgenossen gewöhnt. Ob er auch wieder an Shows teilnehmen wird, ließ Tompkins offen. Denn das fast sieben Meter große und 5,4 Tonnen schwere Tier leidet Medienberichten zufolge an Depressionen und kann darum sehr aggressiv werden. Am Donnerstagmittag hatte Tilikum während der öffentlichen Fütterung im Themenpark von Orlando seine Trainerin Dawn Brancheau geschnappt und mit sich ins Becken gezogen.
Nach Angaben der Gerichtsmediziner erlitt Brancheau eine Reihe schwerster Verletzungen, bevor sie ertrank. SeaWorld-Mitarbeiter berichteten, der Orca sei danach so aggressiv gewesen, dass die Retter ihn erst in ein kleineres Becken lotsen und auf eine Hebebühne hieven mussten, um die Leiche der 40-jährigen Dompteurin aus seinem Maul bergen zu können.
Der Orca-Bulle lebt seit fast 27 Jahren in Gefangenschaft. Bereits vor dem tödlichen Angriff auf Brancheau soll er für den Tod eines weiteren Trainers und eines nächtlichen Besuchers verantwortlich sein. Schon vor dem tragischen Vorfall am Donnerstag durften seine Trainer nicht mit ihm im Becken schwimmen.
Tierschützer kritisierten die Entscheidung von SeaWorld. Der ehemalige Delfin-Trainer und Aktivist Russ Rector warf dem Management vor, den Schwertwal aus reinem Profitdenken behalten zu wollen. “Er ist Millionen von Dollar wert”, nicht zuletzt auch als Zuchttier, sagte Rector. “Und er wird weiter töten”, warnte der Walschützer: “Wäre Tilikum eine Raubkatze oder ein Bär, hätten sie ihn schon längst eingeschläfert”.
Naomi Rose von der Tierschutzorganisation The Humane Society forderte, den Orca in einen eingezäunten Bereich ins Meer zu bringen. Für die riesigen Tiere sei ein Aquarium so, als müssten sie “in einer Badewanne” leben.
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