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Depressionen bei Säuglingen möglich

Von Depressionen sind nicht nur Erwachsene, sondern auch Säuglinge betroffen. Der Grund dafür liegt laut Kinderpsychiater Wolfgang Menz in einer gestörten Beziehung zur Bezugsperson.

In einer Therapie geht es um die gesamte Lebenssituation. Wenn Säuglinge nicht trinken und schlafen wollen, viel schreien und diese Störungen in ausgeprägter Form auftreten und über Wochen andauern, aber keine organischen Ursachen dafür gefunden werden, könne man davon ausgehen, dass etwas Seelisches dahinter steckt, so Wolfgang Menz, Kinderpsychiater und Leiter der Therapiestation Carina.

Der Grund für eine Depression liege häufig in der Beziehungsstruktur, so Menz. Ganz entscheidend für die Entwicklung des Kindes ist das Vorhandensein einer Bezugsperson.

Es komme darauf an, ob sich Mütter mit voller Aufmerksamkeit ihrem Kind widmen können oder ob sie etwa gestresst sind, so der Kinderpsychiater: “Die Zeit, die die Bezugsperson mit dem Kind verbringt, ist durch nichts zu ersetzen.”

Ein ständiges Hin und Her könne bei Kleinkindern zu Problemen führen, so Menz. Wenn ein Kind ständig wo anders sei und sich immer neu um- und einstellen muss, könne das viele Kleinkindern überfordern, sie stressen und möglicherweise depressiv machen.

In der Therapie wird die gesamte Lebenssituation des Kindes genau abgetastet, so der ORF. Es gebe Beziehungen zwischen Eltern und Kinder die nicht so gut sind, etwa weil das Kind zu einem unerwarteten Zeitpunkt gekommen ist, so Menz. Aus solchen Spannungen heraus würden Kleinkinder mit Störungen reagieren. Der Bezug zwischen Mutter und Kind steht daher in der Therapie meist im Vordergrund.

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