„Nach Studien von Krankenkassen geht man davon aus, dass in Industrieländern jeder Vierte einmal bis zum 65. Lebensjahr an einer Erschöpfungsdepression erkrankt“, verdeutlicht Sozialarbeiterin Christina Fischer.
In Österreich leiden derzeit rund 400.000 Menschen (Statistik Uni Wien) an Depressionen. Sie zählen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen mit mehr als 121 Millionen Betroffenen weltweit. Depressionen haben verschiedene Ursachen und sind untrennbar mit der Lebensgeschichte von Betroffenen verknüpft, meist ausgelöst durch ein Zusammenspiel verschiedenster Faktoren. Christina Fischer betont: „Als bedenklich erlebe ich beispielsweise die ständig steigenden gesellschaftlichen und beruflichen Anforderungen, die auf uns und insbesondere auch auf unseren Familien lasten.“
Depression
Im Wort Depression steckt der lateinischen Begriff „deprimere“ was übersetzt „niederdrücken“ bedeutet. Damit ist die niedergedrückte Stimmung der an Depression Erkrankten gemeint. Schleichend beginnt die Krankheit mit Antriebslosigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Vergesslichkeit, Schlaflosigkeit (Ein- bzw. Durchschlafstörungen), Hilflosigkeit, Minderwertigkeitsgefühle bis hin zu übersteigerten Schuldgefühlen. Der Alltag wird zunehmend beherrscht von Ängstlichkeit und Reizbarkeit. Der Körper reagiert bereits nach kleinsten Anstrengungen mit Müdigkeit. Häufig leidet der Betroffene an Schmerzen, besonders im Brustbereich, Appetitstörungen sowie einer Infektionsanfälligkeit. „Die Schwere der Schuldgefühle kann sich beim Betroffenen bis hin zu Selbstmordgedanken steigern. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wird auch den Angehörigen klar, dass der Betroffene dringend medizinische Hilfe braucht“, so Fischer.
Nährböden für Depressionen
Das Entstehen einer Depression hat mehrere Ursachen. „Es kann eine familiäre Veranlagung dahinter stecken oder ein Trauma mit schwerem Verlusterlebnis (Tod eines nahen Angehörigen). Überforderung im Alltag – zum Beispiel schwerwiegende berufliche Veränderungen wie der Verlust des Arbeitsplatzes – können reaktiv mit einer Erschöpfungsdepression, was gerne als Burn-out bezeichnet wird, beantwortet werden“, erklärt Sozialarbeiterin Fischer. In diesem Stadium der depressiven Entwicklung, ist durch gezielte therapeutische Maßnahmen wie Medikamente, Psychotherapie und Soziotherapie eine Linderung sicher und eine komplette Heilung gut möglich. Wichtig ist die Kontaktaufnahme mit der Hausärztin, dem Hausarzt bzw. der Fachärztin, dem Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie sowie mit den niedergelassenen Psychotherapeutinnen oder Psychotherapeuten.
Seelischen Qualitäten
In den Medien tauchen immer wieder ratgebende Begriffe wie „der Seele Nahrung geben“ auf. Genau diese Art von Nahrung kommt in unserer oft schnelllebigen Gesellschaft zu kurz, erklären die Fachleute. Ein Großteil zwischenmenschlicher Kommunikation wird über Social Media und Internet abgewickelt, bereits in der Volksschule beginnt die Kommunikation über diese Plattformen. Die Kinder lernen nicht mehr über ihre Gefühle zu sprechen und miteinander Probleme auszudiskutieren – das Zwischenmenschliche geht zunehmend verloren. „Wir befinden uns immer mehr in einer individuellen Auseinandersetzung mit den Problemen des Alltages und nicht mehr in einem natürlich gewachsenen sozialen Netzwerk von Familie, Freunden und Nachbarn, wo wir Geborgenheit und Wärme erleben“, resümieren Fachexpertinnen und Experten.
Lernen sich zu spüren
Die Sozialpsychiatrischen Dienste der aks gesundheit helfen Menschen mit seelischen Erkrankungen. Langsam lernen Betroffene ihre eigenen Bedürfnisse wieder zu erspüren und zu erkennen. Achtsamkeitstraining, Ergotherapie, Yoga u.v.m., unterstützen und motivieren unsere Klientinnen und Klienten der Seele mehr Raum zu geben und die eigenen Bedürfnisse wieder im Alltag zu leben.
Kontakt
aks gesundheit GmbH
Sozialpsychiatrische Dienste
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