Regelmäßige Sprechstunden in allen Bezirken und Telefonsprechstunden sollenBetroffenen den Zugang zum Recht erleichtern.
Seit bald vier Jahren ist Mag. Alexander Wolf als Patientenanwalt tätig. Der Jurist
aus Hörbranz hat sich um die Stelle beworben, weil er bereits während seiner
Arbeit in der Volksanwaltschaft mit dieser Thematik befasst war. “Ich wollte mich
mit dieser Materie näher beschäftigen”, sagt der Vater von zwei Kindern, als sich
die Möglichkeit bot.
Zufriedenheit schaffen
Der Patientenanwalt wird für fünf Jahre in diese Funktion bestellt. Rechtsträger der
Patientenanwaltschaft ist ein gemeinnütziger Verein. Ihm gehören Vertreter des
öffentlichen Lebens, Ärzteschaft und Wirtschaft an. Alexander Wolf ist dem Verein
verpflichtet, muss dem Land aber einen jährlichen Rechenschaftsbericht vorlegen.
Dass die Patientenanwaltschaft auch für Vorarlberg eine wichtige Einrichtung
darstellt, belegt die steigende Zahl von Beschwerden. Allein heuer sind bereits an
die 180 Fälle zu bearbeiten. Um das “Haar in der Suppe” kümmert sich Mag.
Alexander Wolf allerdings nicht. “Ärgernisse dieser Art sind bei den
Beschwerdestellen der Spitäler und Pflegeheime besser aufgehoben”, sagt er.
Sie sind auch erste Anlaufstelle, wenn Patienten, Bewohner oder Angehörige ein
Problem wälzen. “Hier lässt sich vieles regeln und damit Zufriedenheit schaffen”,
weiß Wolf.
Zweite Instanz
Er ist als Patientenanwalt die zweite Instanz. Auf seinem Schreibtisch landen
unklare Schadensfälle, deren Erhebung länger dauert. Durchschnittlich acht Monate.
Viele Anliegen lassen sich für die Betroffenen positiv erledigen. Besonders “harte
Nüsse” gehen weiter an die Schiedskommission. Sie rekrutiert sich aus einem
Richter sowie einer Ärztin und einer diplomierten Krankenschwester. Die
Kommission bekommt es im Jahr mit etwa zehn Fällen zu tun.
Inzwischen kann Alexander Wolf auch über jenen Geldtopf verfügen, in den jeder
Spitalspatient einzahlt und der zur finanziellen Abdeckung von Schäden dient,
deren Haftung unklar ist. Bis zu 5000 Euro kann der Patientenanwalt allein
entscheiden. Was darüber liegt ist von der Schiedskommission abzusegnen. 13
Fälle waren anhängig.
Schnelle und unbürokratische Hilfe bei berechtigten Beschwerden soll auch die
Zusammenarbeit zwischen Patientenanwalt und “VN” künftig gewährleisten. Vor
allem die Sprechtage sind laut Wolf ein großer Vorteil, weil damit für Betroffene
oftmals hinderliche geographische Hürden abgebaut werden können.
Informationsfluss
Sie sind aber auch für den Informationsfluss wichtig. “Bei einem Sprechtag lässt
sich vieles im Vorfeld klären”, so Wolf. Allein schon der Umstand, dass dem
Betroffenen jemand zuhört und genau darlegt, ob ein weiteres Vorgehen Sinn
macht oder nicht, steigert die Zufriedenheit. Und das sei wohl auch im Sinne der
Krankenhäuser.
Die Sprechtage finden einmal pro Monat in einem jeweils anderen Bezirk statt.
Zusätzlich ist der Patientenanwalt einmal monatlich bei einer Telefonsprechstunde
zu erreichen.
Zur Person
Mag. Alexander Wolf
Dienst in der Landesvolksanwaltschaft, seit 2000 Patientenanwalt
Termine für die Sprechstunden
05552/6 24 71-0
05522/7 66 44
Termine für Telefonsprechstunden
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.