300 Tonnen Makrophyten befinden sich derzeit in der Alten Donau in Wien: Die bis zu vier Meter hohen Wasserpflanzen sind aber ein Zeichen für gute Wasserqualität, beruhigte am Montag Umweltstadträtin Ulli Sima (S) in einer Pressekonferenz. Um dennoch die Schwimmer nicht zu stören, betreibt die Stadt Makrophyten-Management, zu dem unter anderem das Mähen des Unterwasserwaldes gehört.
Grundsätzlich gelte im Altarm der Donau: Was der durchschnittliche Wiener für eine Alge hält, ist keine Alge, betonte Sima (S). Im Gegenteil, sorgen die Makrophyten doch für die Sauerstoffproduktion im Gewässer.
Mähen, aber nicht ausreißen
Wichtig sei deshalb, dass man die Pflanzen, die 30 Zentimeter pro Woche wachsen, mähe und nicht ausreiße. Auf bis zu zweieinhalb Meter tief werden die Pflanzen von derzeit zwei großen Mähbooten abrasiert. Eines davon befindet sich im Besitz der Stadt, das zweite ist angemietet. Dieses soll allerdings innerhalb des kommenden Monats durch ein neues Boot ersetzt werden, das in den Besitz der Stadt übergeht und das modernste seiner Art in ganz Europa sein soll, hieß es.
Fraß-Fische als Alternative einzusetzen sei hingegen unklug, unterstrich Georg Janauer von der Universität Wien. Dies würden in Form ihrer Ausscheidungen schwimmende kleine Nährstoffbomben hinterlassen – dasselbe gelte auch für Wasservögel. Dies sei also kontraproduktiv im Bezug auf die Wasserqualität.
Da diese noch vor wenigen Jahren äußerst schlecht in der Alten Donau war, seien Wasserpflanzen damals fast gänzlich aus dem Gewässer verschwunden gewesen. Das die Makrophyten derzeit so zahlreich auftauchen, sei deshalb vergleichbar mit der Erstbesiedelung eines abgeholzten Waldstücks durch Him- und Brombeeren, die als erste auf der Fläche erscheinen würden.
Innerhalb der nächsten Jahre will man die Makrophyten aber zurückdrängen und das Wachstum von Bodendeckern fördern. Man lasse dazu neben dem Mähen der Makrophyten auch jeden Tag nährstoffreiches Wasser aus der Alten Donau ab und leite nährstoffarmes Grundwasser zu, hieß es.
In der Zwischenzeit werden allerdings weiter die Mähboote ihre Kreise drehen, denn eines sei klar: Die Leute haben es nicht gern, wenn sie am Bauch gekitzelt werden – zumindest beim Schwimmen, berichtete Werner Schuster von den Wiener Bädern aus der Praxis.
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