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Dem Tod knapp entronnen

Wegen Verzögerungen nach einer Buspanne - die "VN" berichteten - saß Patrick Buhmann (17) aus Hard zum Zeitpunkt des Gondel-Unglücks von Sölden fünf Kabinen hinter der Todesgondel und überlebte unverletzt.

„Ich habe mich am Lift noch vorgedrängt, wollte schnell ins Tal zum Mittagessen“, schildert der angehende Skilehrer den „VN“. Gemeinsam mit drei Deutschen hat er die Kabine bestiegen und eben die erste Stütze passiert. „Dann blieb die Bahn ruckartig stehen, die Gondeln gerieten in starke Schwingungen.“ AuchPatricks Gondel wird von der Wucht des Aufpralls auf und ab gepeitscht, die Insassen müssen sich mit aller Kraft an den Bänken festhalten.

„Wir haben den Hubschrauber gesehen, dachten uns aber nichts dabei, weil der immer recht knapp am Lift vorbeiflog. Als wir jedoch die abgestürzte Gondel sahen, wussten wir, dass es Tote gegeben haben musste.“ Jedoch: Informationen sind karg, die Gletscherbahn spielt immer nur dasselbe Tonband ab: Es handle sich um ein technisches Gebrechen, man solle ruhig bleiben. Patrick Buhmann und seine Mitfahrer sind im Ungewissen, ob das Tragseil überhaupt noch stabil ist. Als er dann den zehnten Rettungshubschrauber zählt, „habe ich vom Handy die Auskunft angerufen und um die Nummer der Gletscherbahn gebeten.“ Dort erklärt er der Telefonistin, dass er in einer Gondel festsitzt. „Die konnte uns aber auch nicht sagen, ob das Seil noch stabil ist“, schildert der 17-Jährige die bange Situation.

Nach eineinhalb Stunden in der Gondel dann die Erlösung – Patrick Buhmann wird von einem Luftretter aus der Kabine geborgen und per Tau in Sicherheit geflogen.

Am Dienstag brach der Vorarlberger Skischulpräsident Erich Melmer die Gletscherausbildung in Sölden ab. Die fehlenden Ausbildungstage werden im Herbst nachgeholt.

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