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"Das Ziel kann nur Olympia heißen“

Bregenz - National hat Fritz Trippolt alles gewonnen, was es zu gewinnen gab, international einiges, Olympische Spiele aber nie.

An der Qualifikation dazu knapp gescheitert zu sein, kränkt ihn heute noch. „Die damaligen Voraussetzungen passten einfach nicht“, erinnert er sich. Vielleicht ist dieses für einen Vollblutsportler doch schmerzliche Erlebnis die treibende Kraft für seinen langjährigen und mittlerweile höchst erfolgreichen Einsatz für den Jugendsegelsport. So hartnäckig wie er den vor Kurzem vollendeten Bau des Segelzentrums im Yachtclub Bregenz betrieb, so konsequent hält er an dem Generalziel des ganzen Aufwandes fest: „Es muss gelingen, einen von uns zu den Olympischen Spielen zu bringen.“

Talente fördern

„Es darf nicht sein, dass ein Talent aus Geldgründen untergeht“, legt Trippolt die Linie fest. Als er als Schüler jede freie Minute am See verbrachte, musste er Training und Regattavorbereitung für sich selbst organisieren. Anfang der 90er-Jahre begann er seine Arbeit als Jugendwart. „Ich hatte ein bescheidenes Budget und zwei Jugendboote.“ Heute steht den Jungen eine umfangreiche Infrastruktur zur Verfügung. 30 klubeigene Jollen, Begleitmotorboote, ein Trainingsraum mit Kraftgeräten, ein zusätzlicher Trainer, engagierte Mithelfer in der Betreuung. „Segeln soll ein Sport für jedermann sein“, so Trippolt.

Sponsoring wächst

Es freute ihn ungemein, den Enthusiasmus der Jugendlichen geweckt zu haben. In vielen Aktionen bei insgesamt 5000 Stunden erarbeiteten sie 30.000 Euro für das neue Gebäude, das nun den stolzen Namen Segelzentrum trägt. Sogar ein Tornado findet mit stehendem Mast darin Platz. Damit entfällt das mühsame Herrichten der Boote vor dem Training, die ganze Zeit kann dem Segeln gewidmet werden. „Langsam erkennen die Firmen die Werbewirkung des Segelsports“, freut sich der Jugendtrainer. An seinem eigenen Schiff „Die BTV“ wird das deutlich. Seit vier Jahren gibt es in Kooperation mit dem Gymnasium Mehrerau die Segelakademie, an der Fritz Trippolt unterrichtet. Vergangene Woche traten die ersten drei Absolventen zur Matura in diesem Fach an und bestanden sie mit Bravour. Zum Prüfungsinhalt gehörte auch die allgemeine Seemannschaft, worunter das richtige Verhalten in allen Bootslagen zu verstehen ist. „Diese Leuten stehen jederzeit auch auf einer großen Yacht ihren Mann“, unterstreicht Trippolt den Wert dieser Ausbildung. Damit kommt er auch seinem zweiten Ziel näher, in das Yachtsegeln mehr Sportlichkeit zu bringen. „Beim Kauf eines Bootes soll nicht die Größe des Backrohrs ausschlaggebend sein, sondern die Segeleigenschaft.“

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