Mit Temperaturen bis zu 32 °C in Bludenz im September, einem frühen Wintereinbruch mit Schneefällen bis in die Niederungen im Oktober und einem goldenen Herbst mit frühlingshaften Temperaturen bis 21 °C im November, deckten die meteorologischen Elemente eine große Bandbreite ab.
Trotz warmen September und November kein neuer Herbsttemperaturrekord
Mit +1,5 °C Abweichung vom österreichweiten Temperaturmittel reiht sich der Herbst 2009 in eine Reihe von 10 weiteren Jahren – mit ähnlich hohen Abweichungen ein. Die Jahre verteilen sich dabei annähernd gleichmäßig über die 243 Jahre lange Zeitserie. Somit war der Herbst 2009 zwar überdurchschnittlich warm, der Herbstrekord mit einer Abweichung von +2,5 °C aus dem Jahr 2006 konnte aber nicht eingestellt werden.
Als wärmste Tage des Herbstes 2009 kristallisierten sich der 1. und 3. September heraus, wobei Temperaturen bis zu 31,9 °C (am 1. September in Bludenz) und damit das Herbstmaximum erreicht wurden. Der im Mittel wärmste Ort des Herbstes war die Wiener Innenstadt (W) mit 12,7 °C (+ 1,4°C). Im Vergleich zum vieljährigen Mittel nimmt aber Neusiedl/See (B) mit einer Abweichung von +2,0 °C (11,9°C) die Spitze ein.
Gerlos (T) verzeichnete am 20. Oktober mit -12,2 °C den kältesten Temperaturwert des vergangen Herbsts an besiedelten Orten. Der Kaltlufteinbruch Mitte Oktober ließ am Brunnenkogel (T, 3440m) am 14.10.2009 die Quecksilbersäule nicht über -14,4°C steigen, was selbst in diesen Höhen für Oktober einen außergewöhnlich kalten Tag darstellt. Der relativ gesehen kälteste Ort des Bundesgebietes war St. Michael/Lungau (S) mit einer Abweichung von +0,5 °C (5,9 °C).
Bis zu 20 % mehr Sonnenschein als im Mittel
Vor allem im Süden, aber auch im Westen schien die Sonne oft von einem blauen Himmel und so konnte der goldene Herbst in diesen Landesteilen seinem Namen gerecht werden. Als absoluter Spitzenreiter ist Lienz (T) zu nennen. Hier schien die Sonne bis zum heutigen Tag Rund 515 Stunden, dies entspricht einem Plus von etwa 13 % vom 30-jährigen Mittel.
Die sonnigsten Landesteile des Herbstes 2009 erstreckten sich von Vorarlberg, Nord- und Osttirol über Kärnten bis in das Südburgenland. Hier schien die Sonne etwa 110 % des vieljährigen Mittels.
Klare Verlierer bei der herbstlichen Sonnenausbeute gibt es nicht. Denn auch die Orte am unteren Ende der Jahreszeitauswertung, wie die hochalpinen Regionen, das Waldviertel (NÖ), die Weststeiermark und das südliche Niederösterreich erreichten eine Sonnenscheindauer von 90 bis 100 %.
Niederschlagsmengen im Normalbereich
Abgesehen von ein paar Ausnahmen erreichten die Herbstniederschläge 2009 überall ihr Soll. Weniger als 80 % des mittleren Niederschlags fielen in Osttirol und Oberkärnten, sowie im südlichen Wiener Becken und dem Nordburgenland. Mehr als 120 % summierten sich dagegen im Lungau (S), den Seckauer Alpen (ST) und im Grazer Großraum (ST).
Nennenswerte Schneefälle nur im Oktober
Mit 115 cm Schnee auf der Rudolfshütte (S, 2304m) kumulierte sich im Oktober eine Schneedecke, wie sie selbst in solchen Höhen nur etwa alle sechs Jahren gemessen werden. In den Niederungen wurden teils Neuschneesummen gemeldet, wie seit 25 Jahren nicht mehr; Seefeld (T) stellte sogar einen 37-jährigen Rekord auf. Selbst im Flachland sind die ersten Schneeflocken gefallen, auch wenn diese in der klimatologischen Statistik keine Auswirkungen haben.
Durch den relativ warmen und sonnigen November ist die Schneedecke bis in große Höhen allerdings überall weitgehend abgeschmolzen. Derzeit ist eine geschlossene Schneedecke erst ab etwa 2000 m Seehöhe zu finden.
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