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"Das sind gemeine Baummörder"

Siegfried Hämmerle aus Lustenau hat allen Grund, über die geplante Baumfällung entlang der L190 wütend zu sein: Vor gut 20 Jahren hatte er die 111 Sommerlinden gepflanzt.

“Sollten die Verantwortlichen tatsächlich an ihrem Vorhaben festhalten, diese gesunden Bäume zu Gunsten eines verbreiterten Radwegs zu fällen, werden wir massive Maßnahmen setzen“, droht Siegfried Hämmerle. Und mit „wir“ meint er jene acht Gartenbaubetriebe aus dem Land, mit denen er vor mehr als 20 Jahren 2500 Sommerlinden in ganz Vorarlberg gepfl anzt hat. Darunter auch jene entlang der L190.

„Es ist doch ein Schwachsinn wenn man beim Land behauptet, der Radweg zwischen Hohenems und Götzis sei nicht breit genug. Wer dort von A nach B will, fährt sowieso entlang des Alten Rheins“, wettert der 66-Jährige. Überhaupt hält er die Idee, die völlig gesunden Sommerlinden zu fällen und stattdessen eine Ersatzpfl anzung vorzunehmen für absurd. „Das wäre ja, als würde man dem zuständigen Landesrat Manfred Rein die gesunden Beine amputieren und sie gegen Prothesen ersetzen.“

Eine Verbreiterung des Radweges will Hämmerle nur dann akzeptieren, wenn – statt wie geplant auf landeseigenem Grund – auf die angrenzenden Privatgrundstücke zugegriffen wird. „Das will aber das Land nicht, weil es denen zu mühsam ist, jeden Besitzer zu betteln und Grundstücksablöse zu zahlen“, habe ihm Peter Moosbrugger von der Landesstraßenbau-Abteilung gesagt. Seit Dienstag versuche er jedenfalls Landesrat Manfred Rein für eine Stellungnahme zu erreichen. Bisher ohne Erfolg.

Unterdessen appelliert Hämmerle an die Bevölkerung, sich im Ernstfall am Straßenboykott zu beteiligen. Den hatte die Vorsitzende der Unabhängigen Liste Hohenems, Erika Heidinger, angekündigt.

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