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Das Ried zum Radeln nutzen

Martin Hollenstein, Manfred Hagen, Veronika Rüdisser und Simon Hämmerle (v.l.n.r.) setzen sich für ein autofreies Ried an den Sommerwochenenden ein.
Martin Hollenstein, Manfred Hagen, Veronika Rüdisser und Simon Hämmerle (v.l.n.r.) setzen sich für ein autofreies Ried an den Sommerwochenenden ein. ©bvs
Die Straßen durch das Ried sind für Radfahrer oft sehr gefährlich und nur mit mulmigem Gefühl zu passieren.
Autofreies Ried an Sommerwochenenden

Lustenau/Dornbirn Das Radfahren erfreut sich großer Beliebtheit. Gerade durch die Pandemie haben viele ihre Freude zum Radfahren wiederentdeckt. „Wir wissen, dass sich mehr Menschen als gewöhnlich, mit dem Fahrrad fortbewegen“, erzählt Manfred Hagen (Grüne) vom Mobilitätsausschuss in Lustenau. Diese positive Begleiterscheinung der Pandemie möchte er fördern. Die Grüne Verkehrsgruppe Lustenau will deshalb folgenden Akzent setzen: die Straßen durch das Ried an den Sommerwochenenden für die Autos zu sperren. „So könnten die Menschen das nördliche Ried zwischen Lustenau, Dornbirn und den Hofsteiggemeinden mit dem Fahrrad erkunden und die Schönheit dieses Naturschutzgebietes erleben.“ Wichtig sei jedoch, dass alle angrenzenden Gemeinden mitmachen. Nur so würden die Bewohner den größtmöglichen Nutzen daraus ziehen und mit dem Fahrrad längere und vor allem sichere Ausflüge durchführen können. „Ich sehe unseren Vorschlag als eine Chance für die Bevölkerung“, sagt Hagen (68).

Wichtige Querverbindungen fehlen

Sicheres Radfahren ist möglich, wie Hagen betont. Doch im Moment würden wichtige Querverbindungen im Ried fehlen. Es sei schlichtweg zu gefährlich mit dem Fahrrad beispielsweise einen Familienausflug durch das Ried nach Wolfurt zu machen. Durch autofreie Riedtage in den Sommermonaten könnten Familien wenigstens am Wochenende mit dem Rad von Lustenau zum Doppelmayr-Zoo oder auch zum Jannersee nach Lauterach fahren. Zurzeit ist dies nicht möglich, wie Hagen betont. Auch Veronika Rüdisser (39) aus Kennelbach unterstützt in ihrer Funktion als Vorstand der Radlobby Vorarlberg diesen Vorschlag. „Dieses wunderschöne Naturschutzgebiet können Radfahrer wenig nutzen. Mit Kindern ist es praktisch unmöglich von Kennelbach nach Schwarzach zu radeln oder von Lauterach nach Lustenau. Es gibt ein paar Stellen, die sind zu gefährlich“, sagt Rüdisser.

Central Park des Rheintals

Schon wegen der Natur wegen, radelt Martin Hollenstein (35) von den Lustenauer Grünen täglich durch das Ried zur Arbeit. Er erzählt, dass es oft sehr gefährlich sei. „Glücklicherweise habe ich ein breites Lastenrad. Die Autofahrer müssen weit ausholen, um mich überholen zu können. Mit einem normalen Fahrrad möchte ich hier nicht radeln müssen.“ Auch Simon Hämmerle aus Lustenau (32) will mit seinem Sohn Cornelius (1) und seiner Familie das Naturschutzgebiet erkunden. „Wir haben ein wunderschönes Naherholungsgebiet vor der Tür und können es mit dem Fahrrad nicht nutzen.“ Das Ried ist unser Central Park des Rheintals und sollte für die Naherholung häufiger genutzt werden können, sind sich die Vertreter einig. bvs

„Jeder sollte hier radeln können, nicht nur die ganz Mutigen“ Veronika Rüdisser (39), Radlobby Vorarlberg

Umfrage

„Als Radler ist die Straße im Ried brandgefährlich. Wenn ich am Wochenende mit dem Rad nach Dornbirn fahre, wähle ich Schotterwege und kleinere Feldwege. Im Ried ist es zu eng und man muss gut aufpassen.“ Oskar Riedmann (73) aus Lustenau

„Ich würde gerne meine Schwägerin in Schwarzach mit dem Rad besuchen. Mit dem Kiki und mit meinen Kindern ist es im Ried aber viel zu gefährlich. Und die Umwege sind zu lange. Wir radeln deshalb nur in Lustenau.“ Silke Villotti (40) aus Lustenau

„Ich radle das ganze Jahr, da ich kein Auto habe. Im Ried braucht es unbedingt einen Radweg. Heute habe ich diese Straße nur aus Zeitdruck gewählt, weil ich den schnellsten Weg von Bregenz nach Lustenau brauche.“ Karin Apollonio (59) aus Bregenz

„Ich besitze kein Auto, drum fahre ich mit dem Rad. Die Straße durchs Ried wähle ich nur, wenn es schnell gehen muss. Doch ich bevorzuge Schotterwege, denn diese Straße ist gefährlich. Hier fahre ich sehr ungern.“ Rebecca Leitner (39) aus Dornbirn

„Ich radle oft nach Schwarzach zu meiner Tochter und dann nach Lustenau zu meinem Sohn. Doch auf den Straßen durch das Ried ist es teilweise lebensgefährlich. Hier muss unbedingt was für die Radler gemacht werden.“ Frieda Villotti (67) Dornbirn

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