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Das Leben hat uns zusammengeschweißt

Fest zusammenhalten ist für Karoline und Christian Feuerstein das Wichtigste.
Fest zusammenhalten ist für Karoline und Christian Feuerstein das Wichtigste. ©Privat/Karin Lässer
Seit 50 Jahren teilen Karoline, geb. Kaufmann, und Christian Feuerstein ihr Leben. In dieser Zeit lernten sie einander schätzen und sich den Herausforderungen des Lebens zu stellen.
Goldene Hochzeit

Dornbirn. Ganz in der Nähe ihres heutigen Heims wuchs Karoline in Fallenberg mit vier Geschwistern auf. Die Eltern hatten eine Landwirtschaft. Als Älteste musste sie in Haus und Hof mitarbeiten. Wie viele Mädchen ging Karoline gleich nach der Schulzeit in die Fabrik, sie arbeitete bei Philipp Mäser in der Näherei. „Das hat mir gut gefallen, es war für mich eine schöne Zeit“, erinnert sie sich. In Riefensberg stand die Wiege von Christian Feuerstein. Zwölf Kinder waren sie zu Hause und so kam Christian gleich nach der Schule als Knecht zu einem Bauern. Dort blieb er vier Jahre, wechselte dann zur Firma Alma und fand 1969 bei der Stadt Dornbirn eine Lebensstellung. 2006 ging er in den verdienten Ruhestand.

Liebe fürs Leben

Obwohl Karoline und Christian sich schon begegnet waren, funkte es erst 1967 bei der Dornbirner Mustermesse so richtig zwischen ihnen. „Man kann sagen, es war Liebe auf den ersten Blick, den wir tauschten“, ist sich das Paar einig. Ein Jahr lernten sich die beiden besser kennen und waren überglücklich, als nach der standesamtlichen Trauung am 10. Mai 1968 dann am 11. Mai die Hochzeitsglocken der Hatler Kirche läuteten. „Es war ein wunderschönes Fest mit Mittagessen in Sibratsgfäll, Kaffee in Lustenau und Abendunterhaltung mit Musik im GH Traube in der Kehlerstraße“, erinnern sich die Jubilare. Sie wohnten bei einer Schwägerin und begannen auch gleich, Pläne für ein Eigenheim zu schmieden. 1969 startete das Familienunternehmen am Fallenberg, und als sie 1971 einzogen, waren die Kinder Hubert und Maria mit dabei. Karoline ging ganz in ihrer Rolle als Mutter und Ehefrau auf, unterstützte aber auch ihre Eltern in der Landwirtschaft. Für eigene Interessen blieb ihr nur wenig Zeit, denn neben Hubert und Maria verlangten nun auch Alfred und Günter ihre ganze Aufmerksamkeit.

Reiselustig

Die Kinder waren bei Mutter und Bruder in guten Händen, so war es Karoline und Christian möglich, sich zuerst unterwegs mit dem Moped und dann mit Christians Honda in Spanien, Griechenland, Kroatien und bei Österreich-Rundfahrten zu erholen. Später bevorzugten sie Busreisen nach Tossa de Mar in Spanien, bis Karoline 2002 krank wurde. Besonders hart traf das Paar die Tatsache, dass Karoline ab 2006 auf den Rollstuhl angewiesen war, gerade ab dem Zeitpunkt, als Christian in Pension kam. Nach einer Infektion und vielen Schmerzen musste ihr dann 2007 der rechte Unterschenkel amputiert werden. Seither reisen sie mit der Bahn und verbringen seit vielen Jahren eine Ferienwoche im Burgenland und hängen auch ein paar Tage Steiermark an.

Hobbys

Noch immer ist Christian ein begeisterter Motorradfahrer. Er war 20 Jahre beim Motorradsportverein DSMV Dornbirn und bei vielen Ausfahrten dabei, auch ab und zu ohne seine Karoline. Seine Honda ist inzwischen 25 Jahre alt und wird von ihm bestens gewartet. Karoline liebt es, mit ihrem Elektrorollstuhl durchs Ried zur BayWa zu fahren, den Markt am Mittwoch und Samstag zu besuchen und baden zu gehen. „Solange es mit meiner Gesundheit so bleibt, bin ich zufrieden“, sagt sie. „Mein Mann schaut gut auf mich, er ist ein lieber und feiner Mann, ein perfekter Hausmann, denn ich kann nicht mehr viel tun im Haushalt.“ Christian schätzt an seiner Frau ihre Gemütlichkeit und den Humor, den sie nicht verloren hat.

Ihr goldenes Hochzeitsjubiläum feiern sie im Gasthaus Krone mit der Familie, zu der inzwischen auch vier Enkelkinder gehören. Zuerst geht es aber auf Hochzeitsreise nach Hopfgarten zu einem volkstümlichen Open Air mit Musik aus der Steiermark und Tirol.

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