Die von der interkulturellen Forscherinnengruppe Akkent-Bala-Franger-Lorbeer entwickelte Schau wurde durch regionale Aspekte ergänzt.
Das Kopftuch ist ein umstrittenes Stück weiblicher Kultur geworden, stellte die Leiterin des Frauenmuseums Hittisau Elisabeth Stöckler bei der Ausstellungseröffnung am Samstag fest. In der öffentlichen Diskussion werde das Kopftuch zunehmend auf ein Symbol der Gefährdung westlicher Gesellschaften durch islamischen Fundamentalismus also auf ein Symbol der Unterdrückung von Frauen reduziert. Das entspricht dem kulturellen Zeichen, das dieses Stück Stoff wie jedes andere Kleidungsstück zweifellos ist, nur zu einem geringen Teil, betonte Stöckler.
Im Kontext von Ideologien, Religionen, patriarchalischen Ge- und Verboten kann das Tragen eines Kopftuchs Symbol für Unterdrückung, aber auch für Widerstand werden. Die historischen Entwicklungen des Kopftuches in Mitteleuropa und in der Türkei werden in der Ausstellung vergleichend dargestellt. Dabei offenbaren sich viele Vorstellungen in unseren Köpfen als wenig realitätsbezogene Vorurteile: Modejournale und Fotos von Filmstars der sechziger Jahre sind zu sehen, als das Kopftuch ein unverzichtbares Accessoire war.
Kopftuchträgerinnen aus dem Bregenzerwald, Oberösterreich, Deutschland, der Türkei oder Ukraine, aus Rumänien, Israel, Palästina, Südamerika und Westafrika kommen in Fotografien und Texttafeln zu Wort. Das Kopftuch ist ein Stück Alltagskultur, ein Gegenstand der Volkskunst und ein Kleidungsstück, das sozialhistorischen Wandlungen unterliegt, so die Ausstellungsmacherinnen Elisabeth Bala und Meral Akkent. Die Ausstellung war bereits in zahlreichen Städten in Deutschland zu sehen.
Mehr Infos: www.frauenmuseum.com
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