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"Das ist ein wichtiges Signal"

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Stv. Sicherheitsdirektor Walter Filzmaier zum endgültigen Aus für den Motorradfreunde Bodensee"-Vereins: "Verein schon seit Jahren beobachtet".
VfGH bestätigt Auflösung des Vereins "Motorradfreunde Bodensee"
Skinheads hinter "Motorradfreunde Bodensee"?

Nach dem Mordfall im Winter 2009 gab es immer wieder Auseinandersetzungen zwischen Skins und den sogenannten „Outlaws“ (früher „Outsider“). Wie ist die Situation derzeit?

Walter Filzmaier: Die Situation hat sich definitiv beruhigt. Polizei und Behörden sind eingeschritten. Die Beteiligten wurden teilweise persönlich aufgesucht, wobei sich einige Mitglieder im Zuge von Gesprächen einsichtig zeigten. Zudem haben wir die betreffende Gruppe verstärkt überwacht. Aber auch die gerichtlichen Maßnahmen zeigten Wirkung.

Dass sich hinter dem Motorrad-Verein Anhänger der “Blood and Honour“-Bewegung verbergen, war den Behörden sicher nicht erst seit dem Mordfall in Lauterach bekannt. Wieso hat man den Verein nicht schon früher aufgelöst?

Walter Filzmaier: Wir haben den im Jahr 2007 gegründeten Verein natürlich schon länger beobachtet. Nur braucht man eben stichhaltige Beweise, um eine Auflösung rechtfertigen zu können. Der Verein hatte ja stets abgestritten, irgendetwas mit Skinheads zu tun zu haben. Schlussendlich konnten wir aber eine Fülle von Feststellungen zusammentragen. Es freut uns, dass uns der Verfassungsgerichtshof in diesem Fall recht gegeben hat. Das ist ein wichtiges Signal.

Die Gruppe kann aber jederzeit einen neuen Verein gründen.

Walter Filzmaier: Das steht ihnen natürlich offen. Es wird aber schwierig sein, denn man wird sich die Leute genau anschauen.

Wie viele Anhänger der „Blood and Honour“-Bewegung gibt es in Vorarlberg?

Walter Filzmaier: Zum harten Kern der Szene gehören in etwa 15 Personen. Das sind diejenigen, deren Namen immer wieder bei Schlägereien und sonstigen Auseinandersetzungen auftauchen. Die Anzahl der Sympathisanten lässt sich allerdings nur schwer beziffern.

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