„Wir haben immer auf den anderen geachtet, natürlich gab es auch einmal Meinungsverschiedenheiten, aber wir wissen, dass wir zusammengehören und so haben wir alles geschafft“, ist vom Jubelpaar zu erfahren.
Mit 22 Jahren kam Frieda aus Schnann in Tirol in die Stickerei Bösch in Lustenau. Zuhause war sie den Eltern eine große Hilfe und mit den acht Geschwistern erlebte sie eine behütete Kindheit. Nach der Volksschule arbeitete sie in einer Textilfabrik, bevor sie nach Vorarlberg kam. „Mir hat es hier gut gefallen, ich wohnte Privat, nur Lustenauerisch, das war schon eine schwere Sprache“, erinnert sich Frieda. „Einmal bin ich spazieren gegangen und ein junger Mann kam mit dem Motorrad daher. Er ist stehen geblieben und wir haben uns unterhalten. Es hat dann gleich gefunkt zwischen uns.“ So lernten sich die Jubilare kennen und nach einem Jahr stand für sie fest, dass sie das Leben gemeinsam verbringen wollen. Ihre Eltern waren mit dem Oberösterreicher aus St. Aegidi einverstanden und nahmen ihn gerne in die Familie auf. Sie wussten von seiner schweren Kindheit, dem Tod seiner Mutter als er zwei Jahre alt war und das schwierige Verhältnis zu seiner Stiefmutter. Neun Schwestern und Brüder begleiteten seine Kindheit, vier davon waren Halbgeschwister. Der gelernte Müller entschloss sich, sein Glück in der Fremde zu suchen. In die Schweiz fand er Arbeit in einem Molkereibetrieb, übersiedelte nach Dornbirn und begann in der Weberei von F.M. Hämmerle.
Glückliches Familienleben
Nach der standesamtlichen Trauung in Lustenau, führte Hans seine Frieda zum Traualtar in der Heilig-Kreuz-Kirche in Bludenz, wo sie den kirchlichen Segen erhielten. „Gefeiert haben wir bei meiner Familie in Tirol, es war wirklich schön“, erinnert sich Frieda.
Das Paar zog nach Dornbirn und begann bald darauf mit dem Bau seines Hauses in der Schrammelgasse. „Wir waren damals nur zu zweit hier, alles andere war Streuwiese, man kann sich das gar nicht mehr vorstellen, wie es gewesen ist“, blickt das Paar zurück. Drei Söhne stellten sich ein und neben der Erziehung der Kinder und dem Haushalt arbeitete Frieda viele Jahre bei F.M. Rhomberg und bei der Messegesellschaft. Erholung fand die Familie im eigenen Garten, in dem auch Gemüse angebaut wurde, in den Ferien in Hermagor und mit Friedas Geschwistern im Stubei- und Zillertal.
Ruhigere Jahre
Die viele Arbeit hinterließ bei Frieda ihre Spuren und nach drei Hüft- und einer Herzoperation ging sie mit 52 Jahren in den Ruhestand. 30 Jahre stellte Hans der Firma F.M. Hämmerle seine Arbeitskraft zur Verfügung. Er ging 1992 als Webermeister in Pension. Ihm geht es gut und er freut sich über das ruhige Leben, das er mit seiner Frau führt. Beide sind inzwischen 84 Jahre alt und schaffen gemeinsam den Haushalt, freuen sich über die Besuche der sechs Enkel- und drei Urenkelkinder und die Hilfe, die sie von den Söhnen und Schwiegertöchtern erhalten. „Wir haben ein schönes Familienleben und freuen uns auf unser diamantenes Hochzeitsfest, das wir am 4. August im Firstblick feiern werden,“ so das Paar, das glücklich ist, dass es sich gefunden hat und hofft, noch viele Jahre in Gesundheit erleben zu dürfen.
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