18 Schüler von 33. So viele sind in dieser Klasse Mädchen. Nichts Außergewöhnliches für eine normale Schulklasse. Sehr wohl aber für die AHBT (A-Klasse Höhere Bautechnik) von Rankweil, der ersten Klasse Bereich Bautechnik an der örtlichen HTL. So was gab es hier noch nie. Und ich muss ehrlich sagen, ich konnte es selbst kaum glauben, als sich im Frühjahr so viele Mädchen anmeldeten, gesteht der neue Direktor, DI Gerhard Wimmer.
Traumjob Architekt
Weil ich ein Mädchen bin – das ist kein Grund mehr für Vertreterinnen des sogenannten schwachen Geschlechts, eine technische Schule aufzusuchen. Mich hat diese Ausbildung einfach interessiert, meint die 14-jährige Viviane Silber aus Rankweil. Es sind darstellerische Fähigkeiten gefragt. Für mich das Richtige, ich will Architektin werden. Romana Rudigier aus Gortipol ist einschlägig vorbelastet. Vater und Onkel sind im Baugewerbe, beim Onkel war sie schon öfters schnuppern. Und dann kam ich hierher zum Schnuppern. Mir gefiel das sofort. Die meisten der Mädchen wollen Architektinnen werden.
Bessere Jobchance
Für Bianca Ludescher aus Weiler hat die Entscheidung pro HTL auch einen ganz pragmatischen Grund. Meine Schwester tut sich als HAK-Absolventin mit einer ausgezeichneten Matura schwer, einen Job zu finden. Ich dachte mir: Mit einem HTL-Abschluss tust du dir leichter. Und abschließen wollen die meisten Mädchen der AHTB-Klasse. Genauso wie ihre Kolleginnen von der Parallelklasse, der BHBT. Dort sind von 32 Schülern immerhin auch 14 Mädchen.
Elektronik männlich
Klar, dass sich Direktor Gerhard Wimmer über die starke feminine Präsenz an seiner Bildungsanstalt freut. Gestalten fasziniert Mädchen. Auch denke ich, dass sich im öffentlichen Bewusstsein einiges geändert hat. Und dann gibt es noch die zwei Initiativen “Frauen in die Technik” und “Mädchen und Technik”. Allerdings: Der Zulauf an Mädchen beschränkt sich derzeit auf den Bereich Bautechnik. Ich würde mir mehr Mädchen auch für die Elektronik wünschen. Wimmer plant deswegen eine auf Mädchen ausgerichtete PR-Offensive für den Elektronik-Bereich. Denn dort finden sich in den drei ersten Fachklassen nur zwei junge Damen.
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