Dornbirn. Die Zeiten, als der Schlachthof die ganze Woche in Betrieb war, sind längst vorbei. Und spätestens in zwei, höchstens drei Jahren wird der Schlüssel endgültig umgedreht. Lange Jahre hinweg war der städtische Schlachthof ein Klotz am Bein der Stadt. Sinkende Schlachtzahlen bescherten Dornbirn lange Zeit ein kräftiges Minus. Zuletzt mussten jährlich weit über 260.000 Euro zugeschossen werden, um den Verlust abzudecken. Als dann auch noch Investitionen anstanden, zog die Stadt die Notbremse: 2015 beschloss die Stadtvertretung die Einstellung des Schlachtbetriebs mit 31. Dezember 2016. Ab 2017 übernahm dann die Firma Fetz GmbH den Betrieb. Um kein Vakuum entstehen zu lassen, stellte die Stadt dem neuen Betreiber das Schlachthaus kostenlos zur Verfügung.
Allerdings unter der Voraussetzung, dass Ende 2021 endgültig Schluss ist. Verzögerungen wollte die Stadt keine in Kauf nehmen und kündigte an, den Leihvertrag zu kündigen, wenn die entsprechenden Vereinbarungen über den Schließungstermin nicht eingehalten werden. Wie Vizebürgermeister Martin Ruepp nun mitteilt, wurden die Abmachungen eingehalten: Der Betreiber zieht definitiv zum vereinbarten Termin aus. Ob und wann an einem anderen Standort neu gebaut wird, ist dann nicht mehr Sache der Stadt Dornbirn.
Viel mehr beschäftigt die Stadt die Verwertung des immerhin rund 11.000 Quadratmeter großen Areals zwischen Bahnlinie und Schlachthausstraße, das sich im Besitz der Stadt befindet. „Konkrete Pläne gibt es noch keine“, will Ruepp nichts überstürzen. Diskutiert wurde einmal über ein Jugendhotel. Der Platz würde sich allerdings auch für Wohnungen anbieten.
Richtplan gefordert
Das Schlachthofareal ist Teil des sogenannten Bahnhofquartiers. Es umfasst mehrere städtische Grundstücke. Für die Dornbirner Grünen wäre es an der Zeit, einen entsprechenden Richtplan für das Quartier zu erstellen. „Wir alle wissen, dass die etwa 22.000 Quadratmeter städtischer Boden rund um den Bahnhof von größtem Wert sind und sorgfältig entwickelt werden sollten“, sieht Stadträtin Juliane Alton dringenden Handlungsbedarf.
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