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Das bringt die deutsche Maut für Vorarlberg

Ab 2016 sind die Straßen in Deutschland kostenpflichtig.
Ab 2016 sind die Straßen in Deutschland kostenpflichtig. ©APA/DPA
Deutschland weitet seine Mautpläne von den Autobahnen auf das gesamte Verkehrsnetz aus. Vorarlberger müssen mit Mehrkosten rechnen, die sich mit dem Preis der Asfinag-Vignette messen können.
Deutsche Maut als Infrastrukturabgabe

Der deutsche Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat am Montag seine Pläne für die künftige deutsche Straßenmaut präsentiert und dabei für einige Überraschungen gesorgt. Die wichtigsten Eckpunkte in der Übersicht.

Wann kommt die deutsche Maut?

Als Startdatum ist der 1. Januar 2016 geplant. Zuvor muss sie jedoch den Bundesrat passieren – und den Klagen aus den Niederlanden und Österreich standhalten. Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ) fürchtet eine Benachteiligung der Verkehrsteilnehmer aus anderen EU-Ländern, was das EU-Recht verbietet. Wie erfolgsversprechend eine solche Klage ist, wird sich jedoch erst mit dem Gesetzesentwurf zeigen. Doch auch die SPD kündigte Widerstand an.

Wer ist von der Maut betroffen?

Alle Fahrzeuge unter 3,5 Tonnen. Dies schließt neben Pkw auch Motorräder mit ein. Im Gegensatz zu Österreich und der Schweiz wird die Maut nicht nur für die Autobahn eingehoben, sondern für das gesamte Verkehrsnetz. Eine Mautflucht über die Landstraßen ist somit nicht möglich.

Wer muss zahlen?

Eigentlich alle – eigentlich. Für deutsche Autofahrer wird die Maut mit der Kfz-Steuer verrechnet. Sprich, diese wird um den Preis für die Jahresmaut verringert. So soll eine Mehrbelastung deutscher Steuerzahler vermieden werden. Wer keine Kfz-Steuer zahlt, wie Elektrofahrzeuge, bekommt die Vignette gratis.

Was kostet uns die Vignette?

Es gibt drei Möglichkeiten: Eine Zehn-Tages-Vignette kostet zehn Euro, eine Zwei-Monats-Vignette 20 Euro. Der Preis der Jahresvignette wird von mehreren Faktoren wie Hubraum, verwendeter Treibstoff sowie Umweltklasse und Baujahr abhängig sein. Sie soll maximal jedoch nicht viel mehr als 100 Euro kosten.

Zum Vergleich, die Zehn-Tages-Vignette kostet in Österreich für Pkw 8,50 Euro, die Zwei-Monats-Vignette sogar 24,50 Euro. Die Jahresvignette ist derzeit bei 82,70 Euro. Die Preise sind damit mit denen der österreichischen Autobahnmaut vergleichbar. Die Schweiz bietet nur eine Jahresvignette für 33 Euro an.

Wie berechnet sich die Jahresvignette?

Grundsätzlich sollen effizientere Fahrzeuge weniger zahlen müssen. So zahlt ein Benziner für je angefangene 100 Kubikzentimeter Hubraum zwei Euro, der umweltschädlichere Diesel jedoch 9,50 Euro. Gedeckelt ist die Maut bei 1.100 Kubikzentimeter (Diesel), beziehungsweise 5.000 Kubikzentimeter (Benzin). Es kursieren auch erste Berechnungsbeispiele. So soll ein VW Passat 5 Diesel künftig 104,50 Euro, Ein Honda Jazz 1,4 LS mit Benzinmotor 94,50 Euro Steuer denselben Betrag für eine Vignette zahlen müssen.

Wo wird es die deutsche Vignette geben?

Während deutsche Kfz-Steuerzahler die Jahresvignette per Post bekommen sollen, können Ausländer diese im Internet bestellen oder bei grenznahen Terminals kaufen.

 

(VOL.AT)

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