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Dampflokomotiven als handwerkliche Kunstwerke

Feldkirch/Altenstadt. Zwei „Altastädter“ haben zwei baugleiche Dampflokomotiven im Maßstab 1: 10 nachgebaut. Der ehemalige ÖBB-Zolldeklarant Oskar Möller wurde schon vor dem Krieg durch seinen Vater, der in der ÖBB Wagenwerkstätte in Levis arbeitete, „infiziert“:

Er ermöglichte dem kleinen Oskar eine Mitfahrmöglichkeit mit der dort eingesetzten Dampflokomotive „Bockerle“, die er dann nachzubauen plante. In dem damaligen Feinmechaniker Fritz Schett fand er einen kongenialen Partner. Gemeinsam begannen sie 1955 zwei Dampflokomotiven (für jeden eine) der Reihe 97 zu bauen. Möller organisierte Pläne, Vorlagen, Fotos, Materialien usw. und gemeinsam setzten sie die Pläne um. Dazu hatten sie in den Kellern ihrer Häuser jeweils eigene Werkstätten eingerichtet. 1999 konnten die beiden, zu Freunden geworden, den Bau ihrer zwei einzigartigen, voll funktionsfähigen Dampflok-Modelle abschließen.

Detailgenaue Umsetzung

„Für uns war die detailgetreue Umsetzung der Dampflok das Ziel“, meint Möller mit einfachen Worten zu ihrem gemeinsamen Hobby. Die beiden Freunde setzten dafür viele Tausend Arbeitsstunden und eher bescheidene Mittel für ihren Maschinenpark, Werkzeuge, Material usw. ein. Wer diese Modelle betrachtet, ist sofort begeistert und stellt sich die Frage, wie die beiden diese Präzision mit dem ihnen zur Verfügung stehenden Maschinenpark erreicht haben. denn bis auf ganz wenige Dinge wie z. B. die Nieten ist alles selbst gemacht. Sie haben Löcher mit 0,2 mm gebohrt, die Schrauben selber passend hergestellt, Scheinwerfer gebastelt und, und, und. Es bleibt nur zu hoffen, dass sie ihre „Bockerle“, wie sie sie liebevoll bezeichnen, einmal einem großen Publikum vorstellen können.
Manfred Bauer

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